ThyssenKrupp Aktie deutlich im Plus - was ist hier passiert?
Aktuelle Indikationen für die ThyssenKrupp Aktie liegen am Mittwochmorgen im Tradegate-Handel bei 26,60/26,65 Euro und damit spürbar über dem gestrigen XETRA-Schlusskurs - dieser wurde bei 25,245 Euro mit 1,62 Prozent im Minus notiert. Nach der jüngsten Abwärtsbewegung der ThyssenKrupp Aktie, gestartet vor wenigen Tagen an der wichtigen und breiten Hürdenzone zwischen 26,66 Euro und dem Jahreshoch bei 27,07 Euro, kommt nun also erneut diese wichtige charttechnische Marke in den Blickpunkt. Ein stabiler Kursanstieg über das Hindernis würde für den DAX-Wert ein starkes charttechnisches Kaufsignal bedeuten, zumal in diesem Szenario zugleich ein nachhaltiger Ausbruch über das vorherige Mehrjahreshoch bei 26,43 Euro aus dem Jahr 2015 gelungen wäre.
Zurückzuführen ist der Kursanstieg der ThyssenKrupp Aktie am Mittwoch allerdings nicht auf charttechnische Faktoren, sondern auf eine Unternehmensmeldung. Die Düsseldorfer haben sich mit Tata Steel auf eine Absichtserklärung über den Zusammenschluss ihrer europäischen Stahlaktivitäten in einem 50/50-Joint Venture geeinigt. Das neue Unternehmen soll unter dem Namen thyssenkrupp Tata Steel und mit Sitz in der Region Amsterdam aufgebaut werden und käme auf rund 15 Milliarden Euro Umsatz, wäre damit die Nummer 2 der Branche in Europa. Das Unternehmen „hätte einen Versand von etwa 21 Millionen Tonnen Flachstahl pro Jahr und würde etwa 48.000 Mitarbeiter an aktuell 34 Standorten beschäftigen”, so ThyssenKrupp und Tata Steel am Mittwoch. Es sollen jährliche Kostensynergien zunächst zwischen 400 Millionen Euro und 600 Millionen Euro entstehen. Weitere Synergien in noch nicht bezifferbarer Höhe erwartet man aus möglichen Veränderungen im Produktionsnetzwerk, die noch geprüft werden sollen.
Noch ist der Zusammenschluss, über den bereits länger spekuliert wurde und der daher keine komplette Überraschung ist, aber nicht in trockenen Tüchern. Eine endgültige Vereinbarung wollen die beiden Unternehmen bis Anfang de kommenden Jahres aushandeln und unterzeichnen. „Die Unterzeichnung des Joint-Venture Vertrags erfordert die Zustimmung des Aufsichtsrats der thyssenkrupp AG sowie des Boards of Directors von Tata Steel. Zudem bedarf die Transaktion dann der fusionskontrollrechtlichen Freigabe insbesondere seitens der EU-Kommission”, heißt es am Mittwoch zudem zum weiteren Vorgehen.