Solarworld Aktie, oder: Börse paradox
Noch immer ist Solarworld an der Börse mit rund 16 Millionen Euro bewertet, obwohl das Unternehmen insolvent ist und die operativen Herzstücke verkauft werden. Den Verkaufsplänen haben heute die Gläubiger auf einer Versammlung in Bonn zugestimmt. „Die Gläubigerversammlungen der SolarWorld AG, der SolarWorld Industries Sachsen GmbH, der SolarWorld Innovations GmbH sowie der SolarWorld Industries Thüringen GmbH haben am heutigen Tag dem Abschluss eines Kauf- und Übertragungsvertrag über wesentliche Vermögensteile der vorgenannten Gesellschaften an die SolarWorld Industries GmbH zugestimmt”, heißt es am Freitagnachmittag in einer Mitteilung. Von der Kartellbehörde wurde ebenfalls bereits grünes Licht für den Deal gegeben. Schon in der kommenden Woche soll der Verkauf abgeschlossen werden. Käufer der Aktivitäten sind SolarWorld-Gründer und -Vorstand Frank Asbeck und Qatar Solar Technologies.
Zwar werden keine finanziellen Details bekannt gegeben, doch schon mehrfach erfolgte die Warnung von Seiten des Insolvenzverwalters, dassfür die Aktionäre im Rahmen des Insolvenzverfahren nichts übrig bleiben wird - im Klartext: Ein Totalverlust steht an. Mit der heutigen Zustimmung zum Verkauf operativer Geschäftseinheiten bleibt ein Schuldenberg und eine leere „Hülle” in Form der Solarworld AG zurück. Die Börse reagiert ob dieser Aussichten pardoxerweise mit einem Kursgewinn: Aktuell notiert die Solarworld Aktie im XETRA-Handel bei 1,074 Euro mit 2,87 Prozent im Plus.
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