Epigenomics in Bedrängnis: Das US-Geschäft macht Sorgen
Nachdem Epigenomics am Montag mit einer Grundkapital-Verlustanzeige einen Kurssturz bei der eigenen Aktien ausgelöst hat, legen die Berliner heute ihre Quartalszahlen vor. Für den Umsatz des zweiten Quartals 2017 meldet Epigenomics einen Rückgang von 1,3 Millionen Euro auf nur noch 0,2 Millionen Euro. „Im Q2 2016 hatte sich unser US-Kommerzialisierungspartner Polymedco nach der FDA-Zulassung von Epi proColon mit größeren Beständen des Produkts bevorratet und damit für einen relativ hohen Quartalsumsatz gesorgt. Aufgrund der verzögerten Erstattungsentscheidungen in den USA blieb das Bestellvolumen von Polymedco im ersten Halbjahr 2017 hinter dem Vorjahreswert zurück”, so das Biotechunternehmen zur Begründung. Auf EBITDA-Basis weist die Gesellschaft einen operativen Quartalsverlust von 3,4 Millionen Euro aus nach zuvor 3,5 Millionen Euro. Unter dem Strich klettert der Quartalsverlust von 3,3 Millionen Euro auf 4,1 Millionen Euro.
Die liquiden Mittel sind gegenüber dem Jahresende 2016 von 12,3 Millionen Euro auf 7,7 Millionen Euro per Ende Juni zurück gegangen, so Epigenomics. Nach dem misslungenen Übernahmeversuch von Summit Hero kommen die Berliner damit in Zugzwang. Vorhandene liquide Mittel reichen nur noch bis ins erste Quartal des kommenden Jahres. Inklusive einer 6,5 Millionen Euro schweren Wandelanleihe, die an Cathay Fortune ausgegeben werden soll, reichen die Mittel bis ins dritte Quartal 2018. „ Um in dieser Phase der Unsicherheit den Fortbestand der Gesellschaft zu sichern, werden wir weiterhin alle strategischen Optionen, die sich uns bieten, sorgfältig prüfen. Zu diesen Optionen zählen explizit auch weitere Kapitalmarkttransaktionen zur Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel”, kündigt Epigenomics am Mittwoch an.
Epigenomics senkt die Prognose
Zudem muss die Gesellschaft ihre Prognose für das laufende Jahr senken. Auf EBITDA-Basis werde ein Verlust zwischen 12,5 Millionen Euro und 14 Millionen Euro anfallen, so Epigenomics - bisher erwartete man einen 0,5 Millionen Euro geringeren Verlust. Die Umsätze sollen zwischen 1,0 Millionen Euro und 1,5 Millionen Euro liegen statt der bisher erwarteten 2,5 Millionen Euro. Hintergrund sei neben dem Verlauf im ersten Halbjahr vor allem das erwartete Ausbleiben der Kostenerstattung durch Medicare im US-Markt im weiteren Jahresverlauf.
Die Epigenomics Aktie notiert im XETRA-Handel an der Frankfurter Börse bei 4,079 Euro mit 3,34 Prozent im Minus. Die komplette News des Unternehmens: hier klicken.