Commerzbank Aktie: Eine kurze Schrecksekunde - Halbjahreszahlen
Am Anfang beherrschte leichte Enttäuschung das Bild bei der Commerzbank Aktie, nachdem das Unternehmen heute Halbjahreszahlen bekannt gegeben hat. Der Aktienkurs des DAX-Konzerns fiel aus der Tradingspanne der vergangenen Tage nach unten heraus, unterschritt die Unterstützung um 10,97/11,03 Euro und landete bei 10,77 Euro. An der älteren Supportmarke bei 10,76/10,84 Euro aber fasste das Papier schon wieder Fuß, mittlerweile pendelt das Papier wieder um die 11-Euro-Marke. Es zeigt sich: Die erste Enttäuschung über die heutigen Commerzbank News haben sich schnell gelegt, charttechnisch bleibt die Lage bei der Bankaktie damit weiter auf eine Trendentscheidung ausgerichtet - hier weiterlesen.
Dass die Börse zunächst enttäuscht regierte, lag vor allem am Ergebnis, das die Commerzbank ausweist. Ein Verlust von 406 Millionen Euro, den der Bankkonzern für das erste Halbjahr 2017 ausweist, war nicht das, was sich Anleger erhofft hatten. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Gewinn von 384 Millionen Euro angefallen. Allerdings hat der Ergebniseinbruch einen Einmaleffekt als Hintergrund: In der ersten Jahreshälfte musste die Commerzbank mehr als 800 Millionen Euro an Restrukturierungsaufwand verbuchen, verursacht vor allem durch den Abbau von Arbeitsplätzen im Konzern. „Ursprünglich hatte die Bank mit Restrukturierungskosten in Höhe von rund 1.100 Millionen Euro, verteilt auf die Jahre 2017 und 2018, gerechnet. Gründe für die geringere Belastung sind der bereits erreichte Stellenabbau, Mitarbeiterfluktuation und voraussichtlich effizientere Wechsel- und Versetzungsketten”, so das Unternehmen am Mittwoch.
Verwaltungskosten bleiben konstant, Erträge steigen leicht
„Trotz gestiegener Investitionen in Digitalisierung haben wir unsere Kosten im Vergleich zum Vorjahr reduziert”, sagt Commerzbank-Finanzvorstand Stephan Engels zur Ergebnisentwicklung. Die Verwaltungsaufwendungen der Bank lagen mit 3,58 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte minimal unter der Vorjahressumme. Bereinigt um Sondereffekte sind die Erträge der Commerzbank von 4,25 Milliarden Euro auf 4,34 Milliarden Euro gestiegen. Operativ meldet die Gesellschaft einen Rückgang beim Halbjahresgewinn von 633 Millionen Euro auf 515 Millionen Euro. Den Rückgang führt die Commerzbank unter anderem auf die verhaltenen Marktentwicklungen zurück, was vor allem im zweiten Quartal zu einem Ergebnisrückgang von 351 Millionen Euro auf 183 Millionen Euro führte.
Auch die zweite Jahreshälfte wird von Sondereffekten geprägt sein. Rund 390 Millionen Euro an positiven Ergebnisbeiträgen werden durch Verkäufe und Bewertungseffekte beigesteuert. „Die Risikovorsorge dürfte bei rund 800 Millionen Euro liegen, davon entfallen rund 450 Millionen Euro auf das Segment ACR”, kündigt der Bankkonzern an. Für das gesamte laufende Jahr rechnet die Commerzbank mit einem leicht positiven Konzernergebnis. Die harte Kernkapitalquote soll bei 12,5 Prozent liegen, zur Jahreshälfte weist das DAX-notierte Unternehmen 13,0 Prozent aus.
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