SAP Aktie: Aufwärtstrend gebrochen - UBS Kolumne
SAP gehört zu den trendstärksten Dax-Titeln und befindet sich seit Jahren in einem starken Aufwärtstrend. Im April 2015 hatte die Aktie das aus dem Jahr 2000 stammende ehemalige Allzeithoch bei 71,58 Euro noch um Haaresbreite verpasst. Erst beim nächsten Anlauf im Juli 2016 gelang SAP der Sprung auf einen neuen historischen Rekordwert. Anschließend stieg die Aktie bis September 2016 auf ein Zwischenhoch bei 82,60 Euro. In der darauffolgenden Konsolidierung wurde das ehemalige Allzeithoch nochmals getestet, bevor das Wertpapier dann im Dezember in einen mustergültigen Aufwärtstrend einschwenkte. Dieser verlief bis gestern nahezu ohne Korrektur, wobei der Kurs Anfang Juni bei 96,38 Euro ein neues Allzeithoch markierte. Durch die am Freitag eingeleitete Korrektur im amerikanischen Technologiesektor geriet gestern auch SAP deutlich unter Druck. Die Aktie eröffnete mit einem Abwärts-Gap von zwei Prozent und durchbrach mit einem Schlusskurs von 92,56 Euro den seit Dezember bestehenden Aufwärtstrend auf der Unterseite. Damit eröffnet sich bei der Aktie unmittelbar weiteres Abwärtspotenzial bis 90,00 Euro.
Die Long-Szenarien: Eröffnet SAP leicht im Plus, käme aus Sicht der Charttechnik ein Kauf bei einem Rücksetzer auf den gestrigen Schlusskurs bei 92,56 Euro, leicht oberhalb des Widerstands bei 94,50 Euro oder aber in der ersten Korrektur einer Aufwärtsbewegung in Frage, und zwar circa 40 Prozent unterhalb des letzten Hochs. Wird hingegen im Minus eröffnet, sollte nach den Regeln der technischen Analyse eine Platzierung entweder bei einem Abprall von der Unterstützung bei 90,00 Euro, durch die eben besprochene Korrekturvariante oder aber nach dem Bruch des Schlusskursniveaus ein guter Einstiegspunkt sein. Eine Gewinnmitnahme könnte rund 2,80 Euro oberhalb des jeweiligen Tagestiefs geplant werden.
Die Short-Szenarien: Beginnt die Aktie leicht im Minus, indiziert die Charttechnik eine Positionierung bei einem Test der Schlusskursmarke, bei einem Bruch der 90,00-Euro-Unterstützung oder aber nach der ersten Korrektur einer Abwärtsbewegung, und zwar nach dem Bruch des letzten Tiefs. Wird aber im Plus begonnen, könnten Trader durch die gerade geschilderte Korrekturvariante, bei einem Abprall vom Widerstand bei 94,50 Euro oder nach dem Bruch der Schlusskurslinie einsteigen. Der Zielbereich aus Sicht der Charttechnik läge circa 2,80 Euro unterhalb des jeweiligen Tageshochs. Es empfiehlt sich eine Absicherung aller Trades durch einen Stopp in Höhe von mindestens 0,60 Euro, bei Long-Trades unter- und bei Short-Trades oberhalb des Einstiegs.