Nordex Aktie: Bodenbildung gescheitert - und nun?
Im Handel am Donnerstagvormittag baut die Nordex Aktie ihr gestriges charttechnisches Verkaufsignal weiter aus. Ging es am Mittwoch im XETRA-Handel noch bis auf 12,21 Euro nach unten, unterbietet die Windenergieaktie diese Marke mit einem heutigen Tagestief bei 11,615 Euro deutlich. Aktuell hat sich die Nordex Aktie zwar etwas erholt, notiert mit 3,79 Prozent Kursverlust und einem Aktienkurs von 11,81 Euro aber weiterhin deutlich unter der Unterstützungszone bei 12,41/12,65 Euro, die längere Zeit weitere Kursverluste verhindern konnte. Zugleich rutscht das Papier im Rahmen der übergeordneten Baisse, die Ende 2015 bei 33,90 Euro startete, auf ein neues Verlaufstief ab.
Neue Nachrichten sind heute zu Nordex bisher nicht zu sehen mit Ausnahme der geschilderten bearishen Impulse seitens der Charttechnik. Behalten die Formationen recht, muss mit weiteren Kursverlusten bei der Windenergieaktie gerechnet werden. Wir hatten dies zuletzt bereits für ein Verkaufsignal skizziert. Mögliche charttechnische Zielzonen übergeordneter Art liegen für die Nordex Aktie bei Unterstützungen um 10,68/11,35 Euro.
Die Verunsicherung, die nun zum neuerlichen Kursrutsch der Nordex Aktie geführt hat, kommt unter anderem von Entwicklungen im Rostocker Werk des Unternehmens. Hier fallen Jobs weg, noch offen ist die Anzahl. „Die Anpassung in der Maschinenhausfertigung betrifft auch unbefristete Stellen und erfolgt als Reaktion auf die derzeitige Verschiebung von Projekten sowie eine Nachfragedelle in unterschiedlichen europäischen Kernmärkten”, zitieren Medien einen Sprecher des TecDAX-notierten Unternehmens. Im saisonal üblicherweise schwachen ersten Quartal hatte Nordex schlechte Auftragszahlen vorgelegt, aber eine Verbesserung der Lage im Jahresverlauf in Aussicht gestellt.
Analysten bleiben für das Papier insgesamt einigermaßen skeptisch - so zuletzt auch Goldman Sachs, die bei einer Einstufung des Titels mit „Neutral” nur leichte Kursgewinne bis zum Kursziel von 14 Euro erwarten. Immerhin würde eine solche Entwicklung die Windenergieaktie aus der aktuell bedrohlichen charttechnischen Situation herausholen. Im Rahmen einer Studie hat Goldman Sachs neue Schätzungen für die Branche veröffentlicht. Dabei berücksichtigt wurde zum einen der Verkauf des ersten Quartals 2017, zum anderen der Zusammenschluss der Windenergiesparte von Siemens mit der spanischen Gamesa. Hinzu kommt ein stärker als erwartetes Marktwachstum ab dem Jahr 2020. Zuvor hatte HSBC die Nordex Aktie auf „reduzieren” abgestuft und das Kursziel von 14 Euro auf 11,80 Eur gesenkt.