Nordex Aktie: Gewitterwolken - droht ein neuer Kursrutsch?
Bei der Nordex Aktie ziehen charttechnische Wolken auf. Nachdem die Windenergieaktie zuvor über längere Zeit den Unterstützungsbereich oberhalb von 12,41 Euro verteidigen konnte, gelang dies gestern nicht mehr. Am Nachmittag rutschte das TecDAX-notierte Papier im XETRA-Handel bis auf 12,21 Euro ab und beendete den XETRA-Handel bei 12,275 Euro mit 3,19 Prozent im Minus. Doch das war noch nicht das Tief, im Tradegate-Handel ging es bis auf 11,914 Euro nach unten, hier wurde der Schlusskurs bei 11,955 Euro mit 5,07 Prozent im Minus notiert. Das Verkaufsignal ist nicht wegzudiskutieren, zumal Indikationen am frühen Donnerstagmorgen für die Nordex Aktie bei 11,95/12,00 Euro auf einem ähnlichen Niveau liegen.
Bei 12,41 Euro lag bisher das Tief, das die Nordex Aktie nach diversen Gewinnwarnungen und einer massiven Abwärtsbewegung Ende Februar erreicht hatte. Das charttechnische Verkaufsignal bringt nach einer wochenlangen Seitwärtsbewegung nun neue bearishe Dynamik in die Windenergieaktie. Wird das Signal bestätigt, eventuell nach einem Pullback in den Bereich zwischen 12,41/12,65 Euro und der Zone um 13,00 Euro, drohen also deutliche neue Kursverluste. Gelingt dagegen ein Rebreak, wäre weiterhin erst ein Anstieg über die Widerstandsmarken zwischen 14,10/14,35 Euro und 14,66/14,85 Euro ein bullishes Trendwendesignal. Doch danach sieht es aktuell überhaupt nicht aus, stattdessen muss sich die Nordex Aktie nach unten orientieren. Mögliche charttechnische Zielzonen übergeordneter Art haben wir zuletzt bereits genannt: Das Verkaufsignal könnte nun bei der Nordex Aktie Unterstützungen bei 10,68/11,35 Euro ins Visier bringen.
Skeptische Analysten und Arbeitsplatzabbau bei Nordex
Die Verunsicherung, die nun zum neuerlichen Kursrutsch der Nordex Aktie geführt hat, kommt unter anderem von Entwicklungen im Rostocker Werk des Unternehmens. Hier fallen Jobs weg, noch offen ist die Anzahl. „Die Anpassung in der Maschinenhausfertigung betrifft auch unbefristete Stellen und erfolgt als Reaktion auf die derzeitige Verschiebung von Projekten sowie eine Nachfragedelle in unterschiedlichen europäischen Kernmärkten”, zitieren Medien einen Sprecher des TecDAX-notierten Unternehmens. Im saisonal üblicherweise schwachen ersten Quartal hatte Nordex schlechte Auftragszahlen vorgelegt, aber eine Verbesserung der Lage im Jahresverlauf in Aussicht gestellt.
Analysten bleiben für das Papier insgesamt einigermaßen skeptisch - so zuletzt auch Goldman Sachs, die bei einer Einstufung des Titels mit „Neutral” nur leichte Kursgewinne bis zum Kursziel von 14 Euro erwarten. Immerhin würde eine solche Entwicklung die Windenergieaktie aus der aktuell bedrohlichen charttechnischen Situation herausholen. Im Rahmen einer Studie hat Goldman Sachs neue Schätzungen für die Branche veröffentlicht. Dabei berücksichtigt wurde zum einen der Verkauf des ersten Quartals 2017, zum anderen der Zusammenschluss der Windenergiesparte von Siemens mit der spanischen Gamesa. Hinzu kommt ein stärker als erwartetes Marktwachstum ab dem Jahr 2020.