Ölmarkt dreht von Contango in Backwardation - Commerzbank-Kolumne
Die Terminmarktkurve für Rohöl hat sich mit der Preiserholung abgeflacht. Für längerfristige Lieferungen ab ca. einem Jahr besteht sogar ein Abschlag, nachdem hier die Preise zuletzt gefallen sind. Freilich gab es in der Vergangenheit – z.B. vor dem Preisabsturz bis Mitte 2014 – immer wieder Zeiträume mit einer inversen Terminmarktkurve (Backwardation), in denen man Rohöl trotz Lager-und Zinskosten billiger auf Termin kaufen konnte. Die Verflachung der Kurve spricht dafür, dass sich das künftige Angebot, u.a. wegen der höheren Preise, ausweitet. Ein geringerer Terminmarktaufschlag oder ein Abschlag bedeutet somit zwar geringere Rollkosten oder sogar Rollgewinne, aber auch ein höheres Risiko für sinkende Preise.
Zinsen und Anleihen
Frankreich:Verbrauchervertrauen(Feb.), 8.45 Uhr
Italien: Industrievertrauen(Feb.), 11.00 Uhr
USA: Neubauverkäufe(Jan.) 16.00 Uhr
USA: Michigan Verbraucherstimmung (Feb.)16.00 Uhr
An den Rentenmärkten herrschte gestern ein freundlicher Grundton. Dies gilt besonders für den französischen Rentenmarkt, der seinen gegenüber Deutschland deutlich ausgeweiteten Risikoaufschlag wie schon am Vortag nochmals verkleinern konnte. Ausschlaggebend dafür war die Nachwirkung der Entscheidung des Zentristen Francois Bayrou, sich vom Präsidentschaftswahlkampf zurückzuziehen; gleichzeitig gab er eine Wahlempfehlung für den unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron. Dies erhöht die Chancen, dass das für die Märkte unersprießlichste Szenario: ein zweiter Wahlgang zwischen der rechtsgerichteten Marine Le Pen und dem sozialistischen Utopien nachhängenden Linkskandidaten Benoit Hamon, vermieden wird. Am US-Bondmarkt gingen die Renditen 10-jähriger Treasuries gleichfalls zurück. Für Aufmerksamkeit sorgte freilich eine Rede des neuen Finanzministers, Steven Mnuchin. In dieser hatte er die Emission 50 oder gar 100jähriger US-Treasuries als überlegenswert bezeichnet, da man davon ausgehe, dass die Renditen noch lange niedrig blieben. Freilich kann man es auch umgekehrt sehen: Stiegen die Renditen wieder, wäre es für das Schatzamt jetzt recht attraktiv, sich langfristig niedrige Renditen zu sichern.Die Konjunkturdaten blieben gestern ohne großen Markteinfluss. So bestätigten die Detaildaten des deutschen BIP fürs 4. Quartal die Vorabschätzung von +0,4% Q/Q, wofür eine starke Binnennachfrage (+0,9% Q/Q) verantwortlich zeichnet. In den USA stiegen die Erstanträge zur Arbeitslosenversicherung nur leicht an, der 4-Wochendurchschnitt ist mit 241.000 so niedrig wie zuletzt 1973 –vor der ersten Ölkrise.
Aktien
BASF,Jahresergebnis
Rhön-Klinikum,Jahresergebnis
Standard Chartered,Jahresergebnis
Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Donnerstag zumeist mit Abschlägen. Lediglich die Börsen in Spanien (+0,2%) und in Österreich (+0,5%) wiesen Indexgewinne auf. Alles in allem ist die Stimmung aber unverändert zuversichtlich. Verantwortlich hierfür zeichnen nach wie vor eine robuste globale Konjunktur sowie überwiegend solide Unternehmensergebnisse. In diesem Umfeld stieg der Dax vormittags zunächst über die Marke von 12.000 Punkten, die er jedoch am späten Nachmittag nicht mehr verteidigen konnte. Tagesgewinner im deutschen Leitindex waren die Notierungen von Continental und Infineon, die jeweils um 0,7% zulegten. Die mit Abstand größten Verluste verzeichneten dagegen die Aktien von HeidelbergCement (-2,7%) sowie von Bayer (-2,6%). Die Notierung von Henkel gab nach guten Geschäftszahlen um rd. 0,8% nach. In der zweiten Reihe verlor die Aktie der Aareal Bank trotz der Vorlage von überzeugenden Geschäftszahlen und der Ankündigung einer Dividendenerhöhung rd. 3,4% an Wert. Auf europäischer Sektorebene waren am gestrigen Handelstag insbesondere Aktien aus dem Bereich Telekommunikation (+2,4%) gefragt, die im Schnitt um 0,7% kletterten. Tagesverlierer waren dagegen Rohstoffaktien mit durchschnittlichen Verlusten in Höhe von 1,5%. Die US-Börsen tendierten gestern mit leichten Aufschlägen. Der Dow Jones-Index (+0,2%) setzte seine beeindruckende Rekordjagd den zehnten Tag in Folge fort. Sekt-oral waren v.a. Versorgeraktien (+1,1%) gefragt (Tagesverlierer: Industrieaktien -0,8%). Die Börsen in Asien tendierten uneinheitlich, wobei ein negativer Grundton vorherrschte. Der Nikkei 225-Index büßte 0,5% ein. Auch die Börsen in Südkorea (-0,6%) und in Hongkong (H-Aktien: -1%) verzeichneten Gewinnmitnahmen.