Eurozone: Inflation übertrifft Erwartungen deutlich – VP Bank Kolumne
Nach einer vorläufigen Schätzung liegt der Anstieg der Konsumentenpreise im Januar bei 1.8% (Y-Y). Die Inflationsrate zieht weiter spürbar an. Die Teuerungsrate liegt deutlich über den Erwartungen. Vor allem der massive Anstieg der Inflationsrate in Spanien schlägt ordentlich ins Kontor. Die im Jahresvergleich höheren Energiepreise machen sich bemerkbar. Interessant ist jedoch, dass auf der iberischen Halbinsel nicht nur die Energiepreise für den Teuerungsschub verantwortlich waren, sondern ein genereller Preisanstieg zu vermelden war. Mario Draghi wird dies als Erfolg werten.
Für die EZB besteht aber mit Hinblick auf den gesamten Währungsraum kein Grund, in Hektik zu verfallen. Unter Herausrechnung der Energiepreise bleibt die Teuerungsrate in der Eurozone unter 1%. Allerdings nehmen die Divergenzen in der Eurozone zu, wie auch das spanische Beispiel zeigt. In Deutschland könnte die Kerninflation tatsächlich stärker zulegen als im restlichen Währungsgebiet. Das wiederum spräche für eine Reaktion der EZB. Mario Draghi muss gegen Jahresende einen sanften Ausstieg aus der Geldpolitik in Aussicht stellen.
Die Wachstumsrate im gemeinsamen Währungsraum lässt sich im Schlussquartal durchaus sehen. Das Plus von 0.5% gegenüber dem Vorquartal ist solide. Aber auch hierbei sind die Unterschiede beachtlich. Dies zeigt einmal mehr wie dringend notwendig Reformen sind. Sich alleine auf der Niedrigzinspolitik von Mario Draghi auszuruhen, genügt eben nicht.