USA: Die Details zum BIP sind Wasser auf den Mühlen von Donald Trump – VP Bank Kolumne
Das US-BIP ist in den letzten drei Monaten des Jahres 2016 mit einer Jahresrate von 1.9 % gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Das Gesamtjahreswachstum 2016 beträgt 1.6 %. Der private Konsum war einmal mehr der wichtigste Wachstumstreiber. In Anbetracht eines kräftigen Stellenaufbaus und steigender Löhne sind die privaten Haushalte in Spendierlaune. Die gute Situation am US-Arbeitsmarkt führt aber auch zu mehr Nachfrage nach Wohnungen und Häusern. Die Bauinvestitionen kurbeln deshalb ebenfalls das Wachstum an. Auch die Unternehmen investierten wieder mehr. Gleichzeitig wurden die Lager aufgestockt. Einen deutlichen Wachstumsdämpfer gab es hingegen vom Außenhandel. Das Loch in der Handelsbilanz drückt den BIP-Zuwachs deutlich nach unten.
Die Details zum Wachstum dürften Wasser auf den Mühlen des handelskritischen US-Präsidenten sein. Das Loch, das der Außenhandel im 4. Quartal riss, könnte Donald Trump erneut Angriffsfläche bieten. Da wäre natürlich zum einen der US-Dollar, der in den Augen der neuen US-Administration viel zu stark ist. Das Defizit der Handelsbilanz sei aber auch Ausdruck unfairer Handelspraktiken, so ein im Weißen Haus neuerdings häufig zu hörender Vorwurf.
Spannend ist, wie sich US-Notenbankchefin Janet Yellen in der kommenden Woche zu den BIP-Zahlen stellen wird. Da der starke US-Dollar Einfuhren prinzipiell günstiger macht, stehen weitere Aufwertungen einer steigenden Inflationsrate grundsätzlich entgegen. Möglicherweise ist der USD in den kommenden Wochen vermehrt verbalen Interventionen ausgesetzt – sowohl von der Fed als auch vom Weißen Haus.