Trump: Was werden die ersten Maßnahmen des US-Präsidenten sein? - National-Bank Kolumne
Die EZB unter Mario Draghi lässt sich von der Zunahme der Teuerungsdynamik im Dezember nicht beirren und behält erwartungsgemäß ihren eingeschlagenen geldpolitischen Kurs bei. Die Kritik, die an dieser Politik inzwischen sehr laut und deutlich vor allem aus Deutschland geübt wird, weist er ab. Schließlich betreibe die EZB ja Geldpolitik für den gesamten Euroraum Zudem wiederholte er Argumente, die er und andere Mitglieder des EZB-Rats in der Vergangenheit immer wieder angeführt hatten. Der Preisanstieg im Dezember und wahrscheinlich auch in den Folgemonaten ist auf Basiseffekte sowie die Energiepreise zurückzuführen. Solange sich das nicht durch Zweitrundeneffekte in die Kernrate hineinfrisst, gibt es aus Sicht der EZB keinen Handlungsbedarf. Zugleich betonte er, dass der Preistrend der Kernraten sich auch erst einmal stabilisieren und auch dann noch vorhanden sein müsse, wenn die EZB ihre Geldpolitik restriktiver gestalten würde.
Alle Aussagen zusammengenommen vermitteln den Eindruck, dass in den kommenden Monaten überhaupt keine Änderung des geldpolitischen Kurses vorgenommen wird. Die Kritik vor allem aus den wirtschaftlich stärkeren Euroländern wird bleiben. Dieser wird die EZB mit der permanenten Erläuterungen versuchen, entgegen zu treten. Letztlich werden aber zwei Positionen aufeinandertreffen. Und der Konflikt wird bleiben. Außerdem schickte der EZB-Chef erneut eine sehr deutliche Mahnung an die Politik. Sie soll doch endlich die Voraussetzungen für ein wachstumsfreundliches Umfeld schaffen sowie die Konsolidierung der Haushalte fortführen. Der Blick auf die Haushalte der Euroländer macht jedoch deutlich, dass diese Botschaft ebenso verhallt wie der Wunsch nach Strukturreformen. Solange die Euroländer keinen Druck der Investoren verspüren und sich günstig refinanzieren können, wird kaum mehr etwas passieren. Das ist eine der negativen Nebenwirkungen der EZB-Geldpolitik.
Insgesamt sendete die Pressekonferenz jedoch wenige Impulse. Die guten US-Konjunkturdaten dagegen sorgten für Druck auf die Bondkurse sowie den Euro. Heute Morgen hat China erwartungsgemäß die Prognosen hinsichtlich Wirtschaftswachstum erfüllt. Dennoch bleiben Zweifel, wie es dort weiter geht. Nicht ohne Grund hat die chinesische Administration neue Infrastrukturmaßnahmen in mehrstelliger Milliardenhöhe angekündigt.
Obwohl es heute mit den deutschen Erzeugerpreisen sowie dem Survey of Professional Forecasters der EZB Konjunkturinformationen gibt, dürften sie wenig Bedeutung haben. Ab spätestens 18 Uhr Europäischer Zeit richten sich die Blicke auf den Amtsantritt des 45. US-Präsidenten. Nach den Feierlichkeiten und der anschließenden Party wird Donald Trump dann zeigen müssen, ob er all das, was er versprochen hat, tatsächlich liefern kann. Die Investoren werden sicher sehr gespannt auf das kommende Wochenende schauen und warten, ob es bereits erste Weichenstellungen gibt. In Anbetracht der Auftritte von Trump ist das nicht abwegig. Genaueres wird man wahrscheinlich via Twitter erfahren. Die US-Notenbankchefin hielt sich heute Nacht erneut mit der Bewertung der zu erwartenden Politik der neuen US-Administration zurück. Sie machte jedoch deutlich, dass es weiteren Zinserhöhungen im Laufe des Jahres geben werde, da es nun auch im Hinblick auf die Entwicklung der Preise angemessen sei, zu agieren.
Der Bund Future dürften gute behauptet in den letzten Handelstag der Woche starten Im weiteren Tagesverlauf sollte er sich Bund Future zwischen 162,30 und 163,70 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,37 und 2,53% schwanken.