Daimler, BMW und VW und die Drohungen des Donald Trump
Ab Freitag wird die Welt, ob sie möchte oder nicht, mit Donald Trump als neuen US-Präsidenten auskommen müssen. Der Immobilienmilliardär erzählt viel, verbreitet Unsicherheit und trifft damit in einem aktuellen Interview, das er der „Bild“ und der „Times“ gegeben hat, unter anderem die heimischen Automobilkonzerne. Konzernen wie BMW, Daimler und Volkswagen will der designierte US-Präsident hohe Einfuhrzölle auferlegen, wenn sie Autos in den USA verkaufen wollen, die nicht in den USA gebaut wurden. „America first“, so das allgegenwärtige Motto – in der Wirtschaft heißt dies: Mehr Protektionismus.
Trump wirft der deutschen Autoindustrie unfaires Verhalten vor. Vor allem BMW bekommt aufgrund der Pläne, in Mexiko eine Fabrik bauen zu wollen, Gegenwind. „Das können sie vergessen“, sagt Trump zu den Plänen der Münchener, von Mexiko aus den US-Markt zu beliefern. 35 Prozent Strafzoll will der zukünftige US-Präsident die Autokonzerne für solche Importe zahlen lassen. Ob Trump die Pläne tatsächlichen umsetzen kann und wird oder sie nur eine von schon so vielen Drohungen in Richtung Ausland bzw. Mexiko sind, ist fraglich.
Ob sich an der Börse davon viele beeindrucken lassen, gilt indes abzuwarten. Erste Indikationen für die BMW Aktie am frühen Montagmorgen sind nur wenig verändert gegenüber dem XETRA-Schlusskurs vom Freitag, aber auch noch wenig aussagekräftig – gleiches gilt für die Aktien von Daimler und Volkswagen.