Nordex Aktie: „Ein einziges Desaster“
Die Kursentwicklung der vergangenen Tage und Monate sei „ein einziges Desaster“, schreibt uns einer unserer Leser per Mail zur Nordex Aktie: Widersprechen kann man dem kaum. Schon seit Ende September ist der Aktienkurs des Windenergiekonzerns unter Druck. Zuletzt stürzte die Börse die Sorge um die Entwicklung der Windenergiebranche in den USA in tiefe Verzweiflung, was die Nordex Aktie angeht. Heute belastet eine Anpassung der Prognose auf das untere Ende der Bandbreite die Windenergieaktie massiv, die bis auf 18,43 Euro einbricht und aktuell bei 19,00 Euro zwar auf einem erholten Niveau, aber immer noch knapp 7 Prozent im Minus notiert. Zum Vergleich: Am Dienstag war das Papier noch zu 23,19 Euro zu haben, Ende September zu 27,58 Euro und Mitte Dezember 2015 bei 33,90 Euro.
Ein Wegbrechen der US-Wachstumsperspektiven wäre für die Windenergiekonzerne wie auch für Nordex Zweifels ohne eine negative Nachricht. Für die Norddeutschen sind die USA ein Wachstumsmarkt. Doch man muss differenzieren und sachlich bleiben. Zum einen: Beim Unternehmen selbst sieht man die Sache mit den USA entspannter und erwartet trotz des neuen US-Präsidenten Donald Trump und seiner gut bekannten Abneigung gegen Solarenergie, Windenergie und Co. auch auf mittelfristige Sicht keine Förderveränderungen. Und ohnehin gibt es in der Branche Konzerne, denen ein Einbruch auf dem US-Markt deutlich stärkere Probleme bereiten würde. Die Norddeutschen sind im Vergleich zu Konkurrenten auch nach der Acciona-Übernahme vergleichsweise geringer auf dem US-Markt engagiert. An der Börse und in vielen Börsenmedien spielt dieses alles andere als unwichtige Detail in der Berichterstattung zur Nordex Aktie aber keine Rolle, stattdessen wird wegen Trump die Panik geschürt.
Nicht umsonst äußerten Analysten zuletzt mit dem Blick auf regulatorische Diskussionen vor allem Zweifel an der Entwicklung des Geschäfts in Deutschland. Die EMEA-Region ist der zentrale Markt für Nordex, Acciona hat vor allem einen Fokus auf Märkte wie Lateinamerika und die Emerging Markets.
Bleibt der Blick auf den Chart des TecDAX-notierten Papiers. Nach den diversen Verkaufssignalen der vergangenen Tage, unter anderem bei 21,44/21,66 Euro, scheint die starke und breite Unterstützung bei 17,85/18,43 Euro den Nordex-Kurssturz zunächst gestoppt zu haben – ob dauerhaft, bleibt abzuwarten. Nach oben hin sind nun die zuletzt unterschrittenen Unterstützungen als Widerstandsmarken anzusehen. Zu nennen sind hier neben der Zone oberhalb von 21,44/21,66 Euro vor allem die Marken zwischen 19,49/19,67 Euro und 20,70/20,75 Euro.