Commerzbank: Schwellenländerbörsen erzielen im Oktober 2016 erneut eine Outperformance
Die Aktienmärkte der Emerging Markets (EM) erzielten im Oktober 2016 mit einem Zugewinn in Höhe von 0,2% erneut eine Outperformance gegenüber den Developed Markets (DM), die im Berichtszeitraum 2% verloren. Der MSCI Welt-Index büßte 1,8% ein. Die seit fünf Monaten anhaltende Outperformance der Schwellenländerbörsen verblüfft umso mehr, da im Berichtsmonat Oktober der US-Dollar vergleichsweise stark aufwertete und die Preise für Edelmetalle wie Gold (-2,9%) oder Silber (-6,6%) sowie für Rohöl (-4,2%) kräftig nachgaben, was normalerweise für Druck auf die Schwellenländerbörsen sorgt. Die Stärke der EM im Oktober erklärt sich vor allem aus der kräftigen Outperformance Lateinamerikas (+9,7%) ggü. Asien ex Japan (-1,5%) sowie der EMEA-Region (-0,3%). Der MSCI-Brasilien gewann 13,7%. Verantwortlich hierfür zeichnete v.a. eine verfassungsgesetzliche Deckelung der Staatsausgaben, die künftig (in den nächsten zwanzig Jahren) nur noch im Rahmen der Inflation steigen dürfen. Zudem senkte die brasilianische Notenbank v.a. aufgrund der rückläufigen Inflation zum ersten Mal seit vier Jahren den Leitzins um 25 Basispunkte auf nunmehr 14%. Für Rückenwind in der Region sorgte auch der mexikanische Peso, der mit einem Plus von 2,8% ggü. dem US-Dollar die Spitzenposition bei den EM-Währungen einnahm. Ein Währungskorb aus EM-Währungen verlor auf Monatsbasis ggü. dem US-Dollar allerdings 0,5%. Auf Sektorebene in den EM wiesen insbesondere zyklische Branchen wie Energie (+5,2%) und Rohstoffe (+2,7%) eine Outperformance auf. Am wenigsten gefragt waren dagegen Titel aus dem Pharmasektor, die im Schnitt um 1,8% nachgaben. Wir empfehlen auf globaler Regionenebene weiterhin eine neutrale Gewichtung für die EM-Aktien. Zwar sind viele Börsen aus der Region nach den jüngsten, teilweise kräftigen Anstiegen nicht mehr günstig bewertet. Die Makrodaten sind aber vielerorts robust und die politischen Verhältnisse relativ stabil.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: Arbeitsmarktdaten (Okt.), 9.55 Uhr
Euroraum: PMI Verarb. Gewerbe (Okt.), 10.00 Uhr
USA: ADP-Beschäftigungsbericht, (Okt.), 13.15 Uhr
USA: ISM New York (Okt.), 14.45 Uhr
USA: Fed-Zinsentscheid, 19.00 Uhr
Die Rentenmärkte standen gestern abermals unter Druck. Die Renditen 10jähriger Bundesanleihen und vergleichbarer US-Treasuries zogen bis auf 0,20% bzw. 1,87% an. Sie waren schon schlecht in den neuen Handelstag gestartet, nachdem die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe in China besser als erwartet ausgefallen waren und die Sorgen der Anleger um die globale Konjunktur in den Hintergrund rückten. Ähnliches bewirkte ihr Pendant aus den USA: Dort ist der ISM-Index im Oktober auf 51,9 Punkte gestiegen und liegt damit um 0,7 Punkte über seinem Mittelwert vom dritten Quartal. Auffallend war die deutlich gestiegene Einstellungsbereitschaft, die mit 52,9 Punkten erstmals in diesem Jahr nennenswert über die Expansionsschwelle (50,0) stieg. Ein Wermutstropfen im Datensatz war indes die von 55,1 auf 52,1 Punkte gesunkene Auftragskomponente. Die Summe der jüngsten US-Konjunkturdaten spricht klar für eine Anhebung des US-Leitzinses. Doch mit Blick auf die Unwägbarkeiten der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen – ein Sieg des republikanischen Kandidaten Trump könnte die Märkte kräftig durcheinanderwirbeln – wird die Fed bei ihrer heutigen FOMC-Sitzung sich darauf beschränken, weitere verbale Vorbereitungen für einen Schritt am 14. Dezember zu treffen. Dies strahlt auch auf Bundesanleihen ab. Mehr noch scheint ihnen aber die Perspektive zuzusetzen, dass der verbliebene Spielraum der EZB immer kleiner wird. Dies war gestern auch die Lesart am Devisenmarkt; der Euro stieg auf 1,104 US-Dollar und hat seit seinem temporären Tief von 21.10 (dem Tag nach der EZB-Ratssitzung) 1,6% zugelegt.
Aktien
Deutsche Lufthansa, Ergebnis Q3
Norma, Ergebnis Q3
Qiagen, Ergebnis Q3
Symrise, Ergebnis Q3
Time Warner, Ergebnis Q3
Eine Woche vor den US-Wahlen steigt der Nervosität an den internationalen Aktienbörsen. Am gestrigen Handelstag beunruhigte die Anleger die Nachricht, dass in Umfragen des Senders ABC und der Washington Post der Republikaner Trump wieder vor seiner demokratischen Kontrahentin Clinton führt. Insgesamt hat Clinton seit den Diskussionen über erneute Untersuchungen der eMail-Affäre durch das FBI über vier Punkte von ihrem zuletzt beruhigenden Vorsprung verloren. In diesem Umfeld geriet vor allem der Dollar unter Druck. Am deutschen Aktienmarkt gab es mit Bayer (+0,6%) lediglich einen Gewinner. Deutlichere Verluste erlitten dagegen die Aktien der Deutschen Bank (-3,8%) und ThyssenKrupp (-2,8%). Die Titel der Deutschen Lufthansa (-1,6%) zeigten sich von der Nachricht belastet, dass der Billigflieger Ryanair künftig von der Heimatbasis der größten deutschen Fluggesellschaft, dem Flughafen Frankfurt/Main, starten wird. Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTXX 50, gab es auf Branchenebene nur Verlierer. Im britischen FTSE 100 büßten die Papiere von Standard Chartered (-5,4%) nach schwachen Geschäftszahlen deutlich ein. Sehr unterschiedlich fielen die Quartalsvorlagen im europäischen Energiesektor aus: während Royal Dutch Shell (+4%) zu den besten Einzeltiteln zählte, stand BP (-4,5%) nach enttäuschenden Zahlen unter Druck. Auch an der Wall Street kippte die Stimmung mit den Umfrageergebnissen. Schwächster Wert war hier Pfizer (-2%) nachdem der Pharmakonzern die Gewinnprognose für das Gesamtjahr gekürzt hatte. An den asiatischen Märkten herrschte heute Morgen ebenfalls Tristesse. Die wichtigsten Indizes fielen um mehr als ein Prozent.