Commerzbank: Platin - Wohl vorerst keine Streiks in Südafrikas Platinminen
Zwar fehlt es noch an der Zustimmung der Mitglieder der radikalen Gewerkschaft AMCU für einen Lohnabschluss in der südafrikanischen Platinminenindustrie, aber eine grundsätzliche Einigung wurde mit den drei großen Unternehmen Amplats, Impala und Lonmin laut Gewerkschaftsboss Mathunja erzielt. Die Details sollen heute auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden. Der Platinpreis hat in den letzten Wochen eine Einigung bereits vorweggenommen und kam erheblich unter Druck. Am Terminmarkt wurden rund 1,7 Mio. Feinunzen verkauft, wodurch sich die Netto-Kaufpositionen mehr als halbiert haben. Relativ zum jährlichen Nettoangebot von ca. 8 Mio. Feinunzen war das Verkaufsvolumen doppelt so hoch wie bei Gold.
Zinsen und Anleihen
Euroraum: Geldmenge (Sep.), 10.00 Uhr
USA: Auftragseingang langl. Güter 14.30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14.30 Uhr
USA: Schwebende Hausverkäufe (Sep.), 16.00 Uhr
Hat die trübe Herbststimmung auch den Rentenmärkten aufs Gemüt geschlagen? Zum zweiten Mal innerhalb von 14 Tagen näherten sich die Renditen 10-jähriger Bundesanleihen dem zweistelligen Basispunktbereich, den sie zuletzt Anfang Juni – als die britische Brexitentscheidung noch ausstand – durchmessen hatten. Die Inspiration, die der Markt vor kaum einer Woche noch aus dem Avis von Mario Draghi „niemand erwarte ein abruptes Ende der EZB-Anleihekäufe“ gezogen hatte, hat offensichtlich nicht allzu weit getragen. Bemerkenswert war auch: Die Rentenmärkte profitierten nicht von schwachen Aktienmärkten und dem rückläufigen Ölpreis. Sucht man nach den Gründen, so bietet der Emissionskalender erste Anhaltspunkte. Am Dienstag placierte Österreich eine sage und schreibe 70-jährige Staatsanleihe und reizte damit den Hunger der Investoren nach Rendite und Duration aus. Der gestrige emissionsreiche Tag zeigte, dass dieser auch seine Grenzen hat: Nordrhein-Westfalen wurde im 30-Jahressegment aktiv, Deutschland und der Europäische Stabilitätsfonds kamen mit 5-Jahrestiteln an den Markt. Italien stockte eine inflationsgebundene Anleihe auf; es muss derzeit weiter steigende Renditeaufschläge gegenüber Bundesanleihen hinnehmen, da das Verfassungsreferendum Anfang Dezember eine Regierungskrise heraufbeschwören könnte. Auch der US-Bondmarkt tendierte schwächer; die Rendite 10-jähriger Treasuries stieg auf 1,80%. Sie sind weiter dabei, die nächste Leitzinsanhebung der Fed einzupreisen, die aller Voraussicht nach Mitte Dezember erfolgt. Auf der aktuellen Datenbasis dürften nur noch Hiobsbotschaften von politischer Seite das Potenzial haben, die Fed aufzuhalten.
Aktien
BASF/Deutsche Bank/Deutsche Börse, Ergebnis Q3
FMC/Fresenius/VW, Ergebnis Q3
ABB/Barclays/BBVA/Nokia, Ergebnis Q3
Saint Gobain/Schneider Electric, Umsatz Q3
Amazon/Amgen/Alphabet/Ford/UPS, Ergebnis Q3
Kion/Vossloh/Wacker Chemie, Ergebnis Q3
Nachdem den europäischen Aktienbörsen im Handelsverlauf des Vortages bereits der Schwung ausgegangen war, blieb die Stimmung auch zur Wochenmitte weiter angeschlagen. Weder Quartalsberichte noch Konjunkturdaten konnten dem deutschen Leitindex Dax 30 zu einem erneuten Angriff auf die Marke von 10.800 Punkten verhelfen. Nur eine zwischenzeitliche Erholung der Ölpreise (nach überraschend schwachen US-Rohöllagerbeständen) sorgte dafür, dass das deutlichere Minus von über einem Prozent am Nachmittag wieder reduziert werden konnte. Gefragt waren am deutschen Aktienmarkt weiterhin die bisherigen Sorgenkinder der Banken- und Versorgerbranche. Am Ende der Kursliste lagen dagegen die Aktien von ThyssenKrupp (-2,6%), die unter den Nachrichten über einen Chefwechsels bei Tata Sons litten. Im Fokus stand weiterhin die laufende Berichtssaison. So konnten im MDax die Titel von Krones (+12%) nach guten Quartalszahlen und einer überzeugenden Mittelfristplanung einen deutlichen Kurssprung hinlegen. Im EUROSTOXX 50 waren vor allem die Aktien der Airbus Group (+3,8%) gefragt, auch hier überzeugte die mittelfristige Sicht des Managements. Während Versorger (+0,7%) und Banken (+0,5%) leicht zulegten, blieben vor allem Nahrungsmittel (-1,6%) unter Druck. An der Wall Street stützten besser als erwartete Neubauverkäufe. Stärkster Einzeltitel war Boeing (+4,7%). Der Flugzeugproduzent hatte dank eines Steuereffekts einen unerwarteten Gewinnsprung hingelegt. Am Ende der Kursliste standen dagegen nach dem mit Enttäuschung aufgenommenen Quartalsbericht des Vortags die Aktien von Apple (-2,3%).