National-Bank: Wann erhält Griechenland die nächste Tranche aus dem Stützungspaket?
Obwohl die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors im September leicht hinter den Schätzungen zurückgeblieben ist, befindet sich der US-Arbeitsmarkt weiterhin in einer sehr guten Verfassung. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg leicht. Die Löhne legten im Monats- und Jahresvergleich zu. Die Partizipationsquote zog um 0,1%-Punkte an. Zahlreiche US-Notenbanker nutzen die Gelegenheit nach dem Arbeitsmarktbericht, sich erfreut über die wirtschaftliche Aktivität im Land zu zeigen. Die Marktteilnehmer nahmen das als Zeichen für einen Anstieg der Wahrscheinlichkeit für einen Zins-schritt im Dezember. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es bis dahin durchaus noch eine lange Zeit ist. So werden die Arbeitsmarktberichte für Oktober und November sowie zahlreiche andere Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Das könnte durchaus noch für Meinungsumschwünge sorgen, obwohl die Fed den nächsten Zinsschritt kaum noch länger wird hinauszögern können. Nichtsdestotrotz hatten die US-Notenbanker Leitzinsschritte in der Vergangenheit verbal gut vorbereitet. Sie kamen den-noch nicht. Immerhin liegt auf dem Weg zum Dezember noch die US-Präsidentenwahl. Das TV-Duell gestern brachte kaum neue Erkenntnisse. Die beiden Kandidaten gingen sich gewohnt hart an, insgesamt wohl mit leichten Vorteilen für Hillary Clinton. Entschieden dürfte die Wahl jedoch trotz aller Trumpschen Verfehlungen immer noch nicht sein.
In Europa dürften neben den deutschen Außenhandelsdaten, die zeigen werden, wie die deutsche Exportwirtschaft in das Q3 gestartet ist, die Industrieproduktionsdaten aus Italien von Interesse sein. Außerdem zeichnet sich einmal mehr ab, dass es um die Freigabe der nächsten Tranche aus dem Stützungspaket für Griechenland das übliche Tauziehen geben wird, da die griechische Regierung zentrale Vereinbarungen wohl wieder einmal nur schleppend, in aller letzter Sekunde oder gar nicht umsetzt. Daher bleibt offen, wann neues Geld überwiesen wird. Gleiches gilt für die Beteiligung des IWF am Stützungspaket. „Eigentlich“ sollte der IWF im Frühjahr über die Teilnahme entschieden haben. Inzwischen haben wir Herbst, und nach einer baldigen Beteiligung sieht es nicht aus. Die Schuldentragfähigkeit Griechenlands ist und bleibt der zentrale Streitpunkt. Erste kritische Stimmen aus dem deutschen Bundestag zur bisherigen Nicht-Beteiligung des IWF gibt es bereits, denn bei der Zustimmung zum Hilfspaket damals war die Beteiligung des IWF in Aussicht gestellt worden. Nicht wenige deutsche Abgeordnete werden die Regierung daran bald bestimmt deutlicher erinnern. In Spanien tut sich trotz der Ergebnisse bei den Regionalwahlen hinsichtlich Regierungsbildung nichts. Wenn es bis Ende des Monats keine Einigung gibt, werden die Spanier eine Woche vor Weihnachten erneut an die Wahlurnen gebeten. Der wirtschaftlichen Entwicklung im Land scheint das kein Abbruch zu tun. Hier dürfte auch die Sonderkonjunktur im Tourismus wegen der Probleme in der Türkei eine Rolle spielen.
Insgesamt sollte der Bund Future behauptet in den ersten Tag der Handelswoche starten. Mit einem Auge wird sicher auch auf die US-Berichtssaison geschaut, die heute durch Alcoa eröffnet wird. Im Tages-verlauf dürfte der Bund Future zwischen 163,55 und 164,75 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,66 und 1,80% bewegen.