National-Bank: Ergebnisse des Bankenstresstestes der EBA
Es war von der Bank of Japan heute Morgen mehr erwartet worden. Die japanischen Notenbanker entschieden sich für eine eher symbolische Geste, in dem sie das Ankaufvolumen für ETFs etwas erhöhten. Alles andere blieb beim Alten. Außerdem soll auf der nächsten Tagung der japanischen Notenbanker eine Analyse der Wirksamkeit der geldpolitischen Maßnahmen vorgelegt werden. Die Kapitalmärkte reagierten enttäuscht auf die Nachrichten von der japanischen Notenbank. Man hatte sich mehr erhofft. Nun ruhen die Hoffnungen auf fiskalpolitische Impulse durch das nächste japanische Konjunkturprogramm.
Aus Europa gab es gestern ein paar gute Nachrichten. Die Wirtschaftsteilnehmer lassen sich die Stimmung durch das Referendum in UK nicht verderben, zumindest die Kontinentaleuropäer nicht. Wie bereits andere Stimmungsindizes haben auch diejenigen der EU-Kommission keine unmittelbaren Risiken aus dem Brexit-Votum gezeigt. Sie sind sogar im Vormonatsvergleich gestiegen. Sowohl kontinentaleuropäische Unternehmen als auch Verbraucher scheinen davon auszugehen, dass ein Austritt UKs aus der EU nur geringe Auswirkungen haben wird. Das ist durchaus auch als Zeichen dafür zu werten, dass der Aufschwung in Europa als robust empfunden wird. Vor diesem Hintergrund kann es bei der Bekanntgabe der vorläufigen BIP-Daten für Q2 für einzelne Euroländer sowie den Euroraum als Ganzes positive Überraschungen geben. Obwohl gerade die Industrie mit Blick auf die diversen Daten zur Industrieproduktion in den letzten Monaten nicht so recht hat überzeugen können, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der private Verbrauch sich erheblich besser entwickelt hat, als es bisher angenommen wird. Außerdem dürften die Verbraucherpreisdaten für Juli anzeigen, dass die viel gefürchteten deflationären Tendenzen abnehmen. Am Nachmittag wird die erste Schätzung für das Q2 BIP der USA vorgelegt. Zweifelsohne wird es durch den privaten Verbrauch getragen werden, während gerade der industrielle Sektor sowie die private Investitionstätigkeit enttäuschend ausfallen wird. Der Staatsverbrauch dürfte ebenfalls nicht ganz unwichtig für das Wachstum gewesen sein. Im Wert für den Chicagoer PMI sollte sich widerspiegeln, dass die harten Daten aus dem verarbeitenden Sektor immer noch keine positiven Signale senden. Die Stimmung dürfte sich also erheblich verschlechtert haben. Die Konsumenten dürften dagegen weiterhin optimistisch sein, was sich im Indikator der Uni Michigan widerspiegeln dürfte. Außerdem haben zwei US-Notenbankvertreter öffentliche Auftritte. Die Leitzinsphantasie könnte bei entsprechenden Äußerungen zunehmen.
Für den Gesprächsstoff am Wochenende werden die Ergebnisse des EBA-Bankenstresstestes sorgen, die um 22 Uhr veröffentlicht werden. Sollten die Eigenkapitallöcher in den Banken besorgniserregend ausfallen, so dürfte es Montag wieder Fluch in Qualität geben.
Der Bund Future dürfte mit Verlusten in den Tag starten und im Handels-verlauf zwischen 166,65 und 168,20 notieren, da die japanische Geldpolitik für Ernüchterung sorgte. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,45% und 1,59% bewegen. Die Emission der 7jährigen T-Notes dürfte problemlos erfolgen.