Commerzbank: Emerging Markets-Anlagen erholt
Anlagen in Schwellenländern haben sich in den letzten Monaten erholt. Die durchschnittlichen Risikoaufschläge (Spreads) von Anleihen in USD reduzierten sich seit Mitte Februar von über 5,0% um mehr als 100 Bp. auf knapp 4,0%. Auch Währungen und Aktien legten deutlich zu. Aber die Erholung erfolgte nicht aus eigener Kraft, sondern ist dem schwächeren USD und den gestiegenen Rohstoffpreisen geschuldet. Die eigenen Bilanzen sprechen noch nicht für viel Widerstandskraft gegenüber exogenen Einflüssen – vor allem die private Verschuldung ist häufig zu hoch. Sobald die Rohstoffpreise wieder zur Schwäche neigen und die US-Geldpolitik den USD wieder stützt, droht deswegen eine Fortsetzung der krisenhaften Entwicklung.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: GfK-Konsumklima (Mai), 8:00 Uhr
Euroraum: Kreditvergabe (März), 10:00 Uhr
Großbritannien: BIP-Wachstum (1. Quartal), 10:30 Uhr
USA: Schwebende Hausverkäufe (März), 16:00 Uhr
USA: Fed-Zinsentscheidung 20:00 Uhr
Im Vorfeld der heutigen geldpolitischen Sitzung der US-Notenbank sind die Renditen der US-Staatsanleihen, aber auch der Bundesanleihen, schrittweise in den letzten Tagen angestiegen. Offenbar haben doch einige Marktteilnehmer Sorgen, dass die Notenbank – angesichts der robusten Arbeitsmarktentwicklung und allmählich steigender Löhne – eine schnellere Straffung der Geldpolitik signalisieren könnte, als der Markt derzeit erwartet. Uns würde das nicht überraschen, da wir noch zwei Zinserhöhungen erwarten, während am Markt keine ganze Zinserhöhung eingepreist ist. Dem widerspricht auch nicht, dass einige Konjunkturdaten in den USA zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind (z.B. die Immobilienmarktdaten). In diese Reihe reihten sich gestern auch die Auftragseingänge für langlebige Gebrauchsgüter ein. Die Bestellungen legten gegenüber dem Vormonat zwar zu, doch nach den schwachen Februardaten blieb die Erholung hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt deuten die Daten auf eine schwache Investitionstätigkeit im ersten Quartal hin. Auch das gesamtwirtschaftliche Wachstum dürfte im ersten Quartal annualisiert unter einem Prozent gelegen haben. Das Wachstum in einzelnen Quartalen sollte aber nicht überbewertet werden. Bei einem Trendwachstum von etwa 1,7% liegt die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Quartal das Wachstum ein Prozent nicht erreicht, etwa bei einem Drittel. In jedem sechsten Quartal ist sogar mit negativem Wachstum zu rechnen – allein aufgrund der normalen Schwankungen von Quartal zu Quartal. Die Stimmung der Verbraucher ist laut der Erhebung vom Unternehmerverband (Conference Board) weiterhin gut.
Aktien
Banco Santander, Ergebnis Q1
Barclays, Ergebnis Q1
Boeing, Ergebnis Q1
Deutsche Börse, Ergebnis Q1
GlaxoSmithKline, Ergebnis Q1
Total, Ergebnis Q1
United Technologies, Ergebnis Q1
Nach einem recht freundlichen Start in den neuen Handelstag bröckelten die Kurse im Tagesverlauf ab. Vor der Sitzung der US-Notenbank und der Veröffentlichung von US-Makrodaten herrschte zumeist Zurückhaltung unter den Anlegern vor. Eine Ausnahme bildeten lediglich die Märkte in Spanien und Italien, deren Leitindizes um rd. 1,5% stiegen. Der Dax verlor 0,3%. Nach den Vortagesverlusten erholten sich Bankaktien wieder ein wenig (Deutsche Bank +2,3%; Commerzbank +1,6%). Die Notierung von Volkswagen profitierte u.a. von soliden Absatzzahlen; VW verkaufte im ersten Quartal 2016 mehr Autos als Toyota. Tagesverlierer war die Aktie von ThyssenKrupp mit einem Minus von 2,5%; hier belastete die Nachricht, dass das Unternehmen keinen Zuschlag für einen U-Boot-Großauftrag bekommen hat. In der zweiten Reihe kletterte die Notierung von Aixtron nach Vorlage von Quartalszahlen um 9,5%. Auf europäischer Sektorebene waren v.a. Bankenwerte (+2,5%) gefragt. Dagegen verloren Aktien aus den Bereichen Chemie und Pharma im Schnitt rd. 1% bzw. 1,1%. Die Börsen in den USA tendierten etwas freundlicher. Der Dow Jones-Index gewann 0,1%. Schwächer als erwartet ausgefallene Makrodaten standen teilweise robuste Gewinnausweise von Firmen gegenüber. Die Aktie von DuPont stieg nach der Anhebung des Gewinnausblicks für 2016 um 2,4%. Auf Sektorebene erzielten Titel aus dem Energiebereich mit durchschnittlichen Gewinnen von 1,4% die beste Performance (Pharma -0,4%). Die Börsen in Asien tendierten zumeist etwas leichter. Der Nikkei 225-Index verlor 0,4%.