Commerzbank: Schwächerer USD stützt Rohstoffpreise – festerer USD birgt ein hohes Risiko
Der aufgrund sinkender Realzinsen schwache USD hat eine konjunkturstimulierende Wirkung und stützt daher die Rohstoffpreise. Zudem werden diese in USD gepreist, sodass auch ein umrechnungstechnischer Effekt auftritt. So lief z.B. die Rohstoffpreisrally nach der Finanzkrise parallel zu einem schwachen USD. Im 1. Quartal 2016 war eben dieser Effekt auch zu beobachten. Jedoch hat er zuletzt nachgelassen. Die Rohstoffpreise beginnen, trotz schwächerem USD, wieder zu fallen. Die wachstumsstimulierende Wirkung der USD-Schwäche genügt wohl noch nicht, um das derzeitige Überangebot bei Öl, Eisenerz, Kohle usw. abzubauen. Die Rohstoffpreise könnten entsprechend besonders empfindlich auf einen festeren USD reagieren.
Zinsen und Anleihen
Deutschland: Exporte (Feb.), 8:00 Uh
Frankreich: Industrieproduktion (Feb)., 08:45 Uhr
Großbritannien: Industrieproduktion (Feb.), 10:30 Uhr
Nach einem wenig inspirierten Handelsstart kam gestern Nachmittag Bewegung in den Rentenmarkt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank bis auf 0,085%. Die Anleger präferierten deutsche Staatstitel als sicheren Hafen; da-gegen weiteten sich die Risikoaufschläge von Staatsanleihen der Euro-Peripherie teilweise deutlich aus. In Spanien belasteten Sorgen um die nach wie vor ungelöste Regierungsbildung, in Portugal die Diskussion um das Zurückdrehen von Reformen, die zu höheren Haushaltskosten führen und in Italien die Schwäche einiger Banken, die unter einer hohen Quote fauler Kredite leiden. Aus dem veröffentlichten Protokoll der letzten EZB-Ratssitzung am 10. März geht hervor, dass über noch stärkere Leitzinssenkungen diskutiert wurde. Zudem wurde auch ein abgestufter negativer Einlagensatz erwogen, letztendlich wegen der Komplexität in der operativen Umsetzung aber abgelehnt. Die Senkung des Einlagensatzes „nur“ um 10 Basispunkte auf minus 0,4% sei für die meisten EZB-Mitglieder ausreichend gewesen. Betont wurden auch die Risiken von sogenannten Zweitrundeneffekten durch den gesunkenen Ölpreis, die kontinuierlich zurückgehenden Inflationserwartungen sowie geringer ausfallende Lohnzuwächse. Weitere Zinssenkungen sind nicht ausgeschlossen, um die Inflation – insbesondere den Anstieg der Kernrate – in die gewünschte Richtung zu bringen. Über das Thema „Helikopter-Geld“ wurde bisher nicht im Rat gesprochen. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker gesunken als erwartet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt stieg leicht auf 266.750 Anträge. Damit bleiben die Zahlen auf einem niedrigen Niveau und unterstreichen die aktuelle positive Lage auf dem US-Arbeitsmarkt.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Die Gewinne zur Wochenmitte schmolzen am Donnerstag wie Eis in der Sonne dahin. Zunächst sah es am frühen Vormittag noch danach aus, als könnte der Erholungstrend anhalten. Der Dax überwand sogar kurz die Marke von 9.700 Punkten. Doch dann fehlten Anschlusskäufe. Der steigende Ölpreis, der zuletzt häufig für Rückenwind am Aktienmarkt sorgte, half auch nicht. Auch die trotz eines fortgesetzt stärkeren Yen vergleichsweise robuste japanische Börse vermochte den europäischen Märkten keine nennenswerten Impulse zu verleihen. In einem nach wie vor relativ impulsarmen Handel büßte der Dax gegen Handelsende rd. 1% ein. Damit verteidigte er zumindest weiterhin die Marke von 9.500 Punkten, unter die er kurz gefallen war. Die Aktie von Daimler handelte ex-Dividende. Die Notierung von BMW büßte 1,5% ein. Nicht nur bei den Autowerten ist die Stimmung unverändert angeschlagen. Auch Bankaktionäre leiden weiter und werden auf eine sehr harte Geduldsprobe gestellt. So verlor die Notierung der Deutschen Bank gestern weitere 3%. Seit dem zwischenzeitlichen Hoch von 18,83 Euro am 14. März hat die Aktie damit schon wieder rd. 27% an Wert eingebüßt. Auf europäischer Sektorebene setzten Pharmawerte ihre Aufwärtstendenz vom Vortag fort; sie gewannen im Schnitt 0,5%. Am Ende der Performancerangliste notierten die Bereiche Automobile (-2,5%), Banken (-2,2%) und Rohstoffe (-1,8%). Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 1%. Die Sorgen vor einer sich möglicherweise weiter abschwächenden Weltwirtschaft belasteten die Kurse. Auf Sektorebene standen insbesondere Finanz-werte unter Druck, die als Tagesverlierer im Schnitt rd. 1,9% einbüßten. Versorgeraktien tendierten dagegen als Tagesgewinner nahezu unverändert. Die Börsen in Asien weisen heute eine uneinheitliche Tendenz auf. Chinas Festlandaktien standen weiter unter Druck (Shanghai A-Index: -1%).