Commerzbank und Co. - Panama Papers: Rollt eine neue Skandalwelle auf die Bankaktien zu?
Die „Panama Papers“ sind am Montag in aller Munde. Rund 400 Investigativjournalisten weltweit, darunter der „Süddeutsche Zeitung“, des „Guardian“ und anderer Medien, haben unter diesem Stichwort einen Enthüllungscoup gelandet: „Die Daten geben einen seltenen Einblick in eine Welt, die eigentlich nur im Verborgenen existieren kann. Sie belegen, wie eine globale Industrie, angeführt von großen Banken, Anwaltskanzleien und Vermögensverwaltern, die Besitztümer von Politikern, Fifa-Funktionären, Betrügern und Drogenschmugglern, aber auch von Milliardären, Prominenten und Sport-Stars in aller Verschwiegenheit verwaltet“, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Im Zentrum des aufgedeckten Skandals ist eine Anwaltskanzlei aus Panama, die den Aktionären nicht nur der Commerzbank bekannt ist: Mossack Fonseca. Nachdem es vor einiger Zeit zu einem kleineren Whistleblowing um die Aktivitäten dieser Kanzlei im Bereich von Offshorefirmen kam, musste unter anderem die Commerzbank eine Razzia über sich ergehen lassen und eine Strafzahlung akzeptieren.
Die Datenbasis, auf die nun die Enthüllungen unter dem Stichwort „Panama Papers“ basieren, sind laut Angaben der beteiligten Medien ungleich größer. Erneut geraten damit unter anderem viele internationale Banken in den Mittelpunkt eines Skandals, in dem es um Dinge wie Sanktionsbrüche oder auch Steuerhinterziehung geht. Die Auswirkungen auf die Branche dürften derzeit aber noch kaum abzuschätzen sein.
An der Frankfurter Börse geht man mit den neuen Enthüllungen bisher sehr gelassen um, was die Aktienkurse der beiden großen deutschen Banken angeht: Die Indikationen für die Commerzbank Aktie und die Deutsche Bank Aktie notieren nahezu unverändert.