National-Bank: Der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag wirft seine Schatten voraus
Der US-Arbeitsmarktbericht wirft seine Schatten voraus, so dass sich die Marktakteure hinsichtlich eines Positionsaufbaus sicher zurückhalten werden. Sollte der Arbeitsmarktbericht nämlich den Trend der vergangenen Monate bestätigen und sollten erneut zahlreiche neue Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors geschaffen worden sein, so dürften die Leitzinsspekulationen aller Aussagen der Fed-Chefin zum Trotz sofort wieder von neuem beginnen. Janet Yellen bekam gestern zwar durch den Chef der Chicagoer Fed hinsichtlich der Entwicklung der Inflation Unterstützung, er geht nämlich davon aus, dass es frühestens in den Sommermonaten mehr Klarheit zum Inflationstrend in den USA geben wird, was auf eine zurückhaltende Haltung gegenüber baldigen Leitzinserhöhungen schließen lässt. Doch ein weiterer starker Arbeitsmarktbericht kann zumindest die Einschätzung der Kapitalmärkte wieder kippen lassen. Und lässt man die Entwicklung der jobless claims der vergangenen Wochen Revue passieren, so spricht einiges für einen Aufbau von 200Tsd.+ Stellen. Daneben ist der Chicagoer Einkaufsmanagerindex heute von Interesse. Schließlich kommt das verarbeitende Gewerbe in den USA aus bekannten Gründen nicht in Fahrt. Woher daher der im Konsens erwartete kräftige Anstieg um mehr als drei Punkte auf einen Werte über 50 kommen soll, ist daher nicht nachzuvollziehen. Dass der Wert des Indikators zulegt, weil sich die Unternehmen mehr und mehr auf die Rahmenbedingungen einstellen, ist zwar wahrscheinlich. Einen so starken Anstieg sollte es aber dennoch nicht geben.
Die Preisdaten aus dem Euroraum werden kaum erhellende Informationen bieten. Der Preisauftrieb ist, wenn überhaupt sehr schwach. Die Hauptursache dafür ist die Entwicklung der Rohstoff- und vor allem der Energiepreise. Der deutsche Einzelhandel sollte von der Konsumlust der deutschen Bevölkerung profitiert haben. Außerdem dürfte sich der Arbeitsmarkt einmal mehr in sehr guter Verfassung präsentieren. Allerdings dürfte die Dynamik allmählich geringer werden. Einfluss auf das Marktgeschehen werden die Daten jedoch nicht haben.
Heute Morgen dürfte sich der Blick in Europa vor allem in Richtung Spanien richten: Spanische Medien melden, dass das dortige Haushaltsdefizit gemessen am BIP in 2015 über 5% betragen haben soll. Die Daten werden heute im Tagesverlauf vorgelegt. Sollte das tatsächlich der Fall sein, so hat Spanien einmal mehr eine Zusage nicht eingehalten. Dann wäre die EU-Kommission gefordert, dem Einhalt zu gebieten und ein offizielles Defizitverfahren zu eröffnen, zumal man Spanien bereits mehrfach entgegengekommen ist. Das konnte also durchaus zu einer nächsten Probe für die EU-Kommission werden, die ihre Handlungsfähigkeit auf die Probe stellen wird.
Der Bund Future sollte mit den Vorgaben aus den USA / Asien freundlich in den Tag starten. Die Marktakteure werden aber kaum neue Positionen aufbauen und erst einmal den US-Arbeitsmarktbericht abwarten. Daher sollten die Umsätze erneut nicht übermäßig hoch sein. Er sollte sich zwischen 162,90 und 164,40 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,76 und 1,94% schwanken.