National-Bank: Die Zeichen in Spanien stehen auf Neuwahlen
Die Berichte aus den einzelnen Fed-Distrikten fielen nahezu so aus, wie man sie erwarten konnte. Der Konsum sorgt gepaart mit dem Bau / Immobilienmarkt für Wirtschaftswachstum, während sich die Schwäche im verarbeitenden Gewerbe fortsetzt. Von der Preisfront gehen weiterhin keine Risiken aus. Nun dürften sich die Blicke bereits auf den Arbeitsmarktbericht am Freitag richten, zumal der ADP-Bericht die Hoffnung auf eine große Zahl neu geschaffener Stellen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors (>= 200 Tsd.) geweckt hat. Sollte es tatsächlich so kommen, stände die Fed vielleicht am 16. März doch mehr unter Zugzwang, über eine nächste Erhöhung der Fed Funds nachzudenken, als es die Märkte bisher einpreisen. Immerhin kann der ISM für das Dienstleistungsgewerbe ebenfalls noch Impulse geben. Die Lohnstückkosten und die Produktivitätsdaten werden dagegen keine Wirkung auf das Marktgeschehen haben. Die Auftragseingänge dürften aufgrund des starken Wertes für die langlebigen Wirtschaftsgüter kräftig im Monatsvergleich zugelegt haben. Eine Trendwende für das verarbeitende Gewerbe zum Besseren bedeutet das jedoch nicht. In Europa dürften die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe Beachtung finden. Es sollten sich ähnlich wie im verarbeitenden Gewerbe erste Ermüdungserscheinungen einstellen.
Die Hinweise auf eine Verlangsamung des Wachstums in einigen Monaten dürften zunehmen. Möglicherweise sind das weitere Vorboten für das Auslaufen der zyklischen Wachstumsimpulse. Zugleich wird die Arbeitslosigkeit in Frankreich hoch gewesen sein. Ohne strukturelle Reformen werden sich weder mehr Arbeitsplätze noch eine Verlängerung der Aufwärtsbewegung der Wirtschaft erreichen lassen. Die EZB kann den zyklischen Aufschwung zwar verlängern, da die Grenzen der Geldpolitik noch nicht erreicht seien. Ohne Reformen wird es jedoch schwer werden, auf einen stetigen Wachstumspfad zurückzufinden.
Und die Probleme im Euroraum werden nicht kleiner: In Spanien läuft alles zurzeit auf Neuwahlen im Juni hinaus. Der Sozialistenführer ist im ersten Anlauf gescheitert, sich zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen und dürfte das bei einer zweiten Abstimmung am Freitag ebenfalls nicht schaffen. Sollte es tatsächlich zu den Neuwahlen kommen, dürfte das der wirtschaftlichen Entwicklung in Spanien schaden. Wachstums- und fiskalische Ziele dürften dann nicht erreicht werden. Stillstand dürfte die Folge sein. Immerhin scheint sich in Irland etwas zu bewegen. Der amtierende Ministerpräsident scheint auf seine „Erzfeinde“ zugehen zu wollen, um eine Regierung zu bilden.
Mit den Vorgaben aus dem asiatischen Handel dürfte der Bund Future mit Abschlägen in den Tag starten. Bei den spanischen Emissionen dürfte man die politische Unsicherheit spüren, so dass man etwas mehr Rendite bieten muss. Der Bund Future sollte es sich zwischen 164,20 und 165,80 bewegen. Die Rendite 10jähriger US-Treasuries sollte zwischen 1,78 und 1,94% schwanken.