UBS zur RWE Aktie: Dividendenstreichung ist bearish
In den letzten fünf Jahren war die RWE-Aktie kein Liebling der Anleger. Vom Hoch des Jahres 2010 bei 69,42 Euro ist die Aktie mittlerweile über 400 Prozent entfernt. Nachdem die Aktie bis zum September 2011 auf ein neues Fünf-Jahres-Tief bei 21,27 Euro fiel, erfolgte eine Gegenreaktion von 80 Prozent bis zum April 2012. Dieser Hochpunkt bei 36,92 Euro wurde zum Verkauf genutzt, was zu einem neuen Abwärtstrend bis September 2013 führte. Der Tiefpunkt vom September 2011 wurde zum zweiten Mal angesteuert, und es erfolgte ab dort eine weitere, weniger starke Gegenbewegung, die nach einem Anstieg von 65 Prozent bei 33,00 Euro gestoppt wurde. Seitdem fällt RWE von Tiefpunkt zu Tiefpunkt. Im Oktober 2015 wurde ein neues Allzeittief bei 9,12 Euro ausgebildet, von dem die Aktie eine Gegenbewegung startete. Gestern wurde bekanntgegeben, dass die Dividende komplett gestrichen wird. Ein verheerendes Signal an die Anteilseigner, welches auf eine Trendfortsetzung nicht nur anhand der Charttechnik deutet. Kommen wir zu den Einstiegsszenarien für kurzfristig engagierte Trader.
Die Long-Szenarien: Eröffnet RWE leicht im Plus, käme aus Sicht der Charttechnik ein Kauf bei einem Rücksetzer auf den Vortagesschlusskurs bei 10,33 Euro, leicht oberhalb des Widerstands bei 10,74 Euro oder aber in der ersten Korrektur einer Aufwärtsbewegung in Frage, und zwar circa 40 Prozent unterhalb des letzten Hochs. Wird hingegen im Minus eröffnet, sollte nach Regeln der technischen Analyse eine Platzierung entweder bei einem Abprall an der Unterstützung bei 10,09 Euro, durch die eben besprochene Korrekturvariante oder aber nach dem Bruch des Schlusskursniveaus ein guter Einstiegspunkt sein. Eine Gewinnmitnahme könnte rund 0,75 Euro oberhalb des jeweiligen Tagestiefs geplant werden.
Die Short-Szenarien: Beginnt die Aktie leicht im Minus, indiziert die Charttechnik eine Positionierung bei einem Test der Schlusskursmarke, bei einem Bruch der 10,09-Euro-Unterstützung oder aber nach der ersten Korrektur einer Abwärtsbewegung, und zwar nach dem Bruch des letzten Tiefs. Wird aber im Plus begonnen, könnten Trader durch die gerade geschilderte Korrekturvariante, bei einem Abprall vom Widerstand bei 10,74 Euro oder nach dem Bruch der Schlusskurslinie einsteigen. Der Zielbereich aus Sicht der Charttechnik läge circa 1,05 Euro unterhalb des jeweiligen Tageshochs. Es empfiehlt sich eine Absicherung aller Trades durch einen Stopp in Höhe von mindestens 0,26 Euro, bei Long-Trades unter- und bei Short-Trades oberhalb des Einstiegs.