Raiffeisen: Deutsche Bank, AIG, Groupon und Staatsanleihen im Blickpunkt
Wegen eines Feiertages (Presidents Day) gibt es heute keine Datenveröffentlichungen in den USA. Auch im Euroraum stehen keine relevanten Daten zur Veröffentlichung an. Europäische Staatsanleihen dürften heute dennoch unter Druck bleiben. So kann der Ölpreis heute Morgen seine am Freitag erzielten Zuwächse halten – Brent und WTI je deutlich über USD 30 pro Fass. Zudem dürften die guten US-Konjunkturdaten vom Freitag (Einzelhandelsumsätze) nachwirken. Auch das massive Plus beim Nikkei heute Morgen deutet auf eine erhebliche Entspannung an den weltweiten Finanzmärkten hin. Das japanische Kursbarometer legte um mehr als 7 % zu, obwohl die zweite Schätzung zum realen Bruttoinlandsprodukt für das vierte Quartal statt eines Anstiegs um 0,3 % p.q. Nun einen Rückgang um 0,4 % p.q. ausweist. Verantwortlich für diese erhebliche Revision ist der private Konsum, der nun nicht mehr um 0,4 % p.q. Zugelegt haben soll, sondern um 0,8 % p.q. rückläufig war. Die Slowakei plant für heute die Aufstockung einer Staatsanleihe mit Laufzeit bis Januar 2027 (SK4120010430). Das Papier ist mit einem Kupon von 1,375 % ausgestattet. Das Emissionsvolumen soll erst im Laufe der Auktion determiniert werden.
Aktienmärkte
Nach etlichen Verlusttagen in Folge haben sich die US-Aktienmärkte am Freitag beruhigt und sind mit deutlichen Kursgewinnen ins lange Wochenende gestartet. Unterstützung erhielten die Indizes in erster Linie von einem starken Anstieg der Ölpreise. Ausschlaggebend dafür waren Spekulationen hinsichtlich einer eventuellen Begrenzung der Ölfördermengen. Zudem fassten Anleger wieder Mut und griffen bei Banktiteln zu, nachdem diese in den Tagen zuvor massive Kursverluste hinnehmen mussten. Der Finanzsektor zählte damit zum größten Indexgewinner im S&P 500. Bei den Einzelwerten tat sich Groupon hervor. Bessere Ergebnisse zum Jahresende sowie ein guter Ausblick ließen den Kurs um fast 30 % steigen. Der Versicherungskonzern AIG stieg um 5 %, nach Bekanntgabe einer Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms sowie einer Dividendenerhöhung. Steil aufwärts ging es auch am japanischen Aktienmarkt. Enttäuschende Konjunkturdaten traten dabei in den Hintergrund. Im Sog der positiven Vorgaben gehen wir auch an den europäischen Aktienmärkten von einem freundlichen Handelsbeginn aus. Feiertagsbedingt bleiben die US-Aktienbörsen geschlossen.
Credit
Die letzte Woche war am Credit-Markt vor allem von deutlichen Ausweitungen der Risikoprämien geprägt. Somit zeigt auch der EUR Primärmarkt nur eine geringe Aktivität. Lediglich zwei Non-Financial Emittenten preisten am Freitag Anleihen – United Technologies (drei Tranchen in Summe EUR 2,2 Mrd.) sowie Klepierre (EUR 500 Mio.). Darüber hinaus sagte Leaseplan, aufgrund der sich zuletzt verschlechterten Marktbedingungen, die geplante EUR 1,55 Mrd.
schwere Emission ab. Die am Freitag veröffentlichten Moodys High-Yield Ausfallsraten zeigen für Jänner 2016 eine gegenüber Dezember 2015 weitestgehend gleichbleibende Entwicklung – Global: von 3,5 % auf 3,4 %; USA: unverändert bei 3,1 %; Europa: von 3,5 % auf 3,3 %. Der leichte Rückgang bedeutet dennoch, dass sich diese deutlich über den noch vor einem Jahr zu beobachtenden Ausfallsraten von höchstens 2,0 % befinden. Für Jänner 2017 erwartet Moodys einen weiteren Anstieg auf 4,2 % (global), 4,7 % (USA) sowie 3,4 % (Europa) und somit in Richtung Langzeitdurchschnitte. Financials: Die Deutsche Bank gab am Freitag ein Angebot über den Rückkauf von Senioranleihen im Ausmaß von bis zu EUR 4,8 Mrd. bekannt. Der Split zwischen EUR und USD Anleihen soll EUR 3 Mrd. und USD 2 Mrd. betragen.
China
Das Staatliche Amt für Statistik in China veröffentlichte heute Morgen die offiziellen Handelsbilanzdaten für den vergangenen Monat Januar. Dabei verzeichneten Importe in USD betrachtet einen Rückgang von 18,8 % p.a. (Konsensus-Schätzung: -3,6 % p.a.) während Exporte um 11,2 % p.a. fielen (Konsensus-Schätzung: -1,8 % p.a.). Somit ergab sich ein neuer Rekordwert im Handelsbilanzüberschuss von USD 63,29 Mrd. Der CNY notiert heute Morgen deutlich stärker und wertete gegenüber dem USD auf nachdem die Notenbank Chinas weitere Devisenmarktinterventionen angekündigt hatte. Nach den Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr sind die Aktienmärkte am Festland wieder geöffnet. Chinesische Aktien notieren heute gemischt, während der HSCE Index ein deutliches Plus aufweist liegt der Shanghai Composite Index leicht im Minus.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Wahrscheinlichkeit negativer Zinsen hat sich erhöht
- PL: BIP-Dynamik auf 4-Jahreshoch
- RO: Kräftige Erhöhung der Wirtschaftsaktivität in Q4 2015
- RO: Inflationsrate im Januar tief im negativen Bereich