Dermapharm: BioNTech-Partner setzt auf weitere Akquisitionen

Dermapharm dürfte vielen Investoren bisher wenig sagen. Das Unternehmen ist seit Anfang 2018 an der Börse. Zuletzt ist es wie viele andere Gesellschaften kurstechnisch unter die Räder gekommen. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 39 Prozent verloren.

Wenn auch das Unternehmen relativ unbekannt ist, so dürften einige Produkte Verbrauchern schon einmal begegnet sein, sei es „bite away“ bei Mückenstichen oder Rivanol als Antiseptikum. Auch wird BioNTech bei der Produktion der Corona-Impfstoffe von Dermapharm unterstützt.

Das Portfolio von Dermapharm (WKN: A2GS5D, ISIN: DE000A2GS5D8, Chart, News) ist insgesamt breit gestreut und umfasst unter anderem Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel, Schmerzmittel, dermatologische Produkte und Allergiemittel. Unter den Top 10 pharmazeutischen Gesellschaften in Deutschland belegt Dermapharm den neunten Rang mit fast 36 Millionen verkauften Einheiten. Zum Vergleich: Stada kommt auf 120 Millionen Einheiten (Rang 3), Novartis als Nummer Eins in Deutschland verkauft 161 Millionen Einheiten.

Die mehr als 2.700 Beschäftigten von Dermapharm erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von 943 Millionen Euro (2020: 794 Millionen Euro). Das bereinigte EBITDA ist von 201 Millionen Euro (2020) auf 351 Millionen Euro angestiegen. 2022 soll sich das Wachstum fortsetzen. Beim Umsatz rechnet Dermapharm mit einem Plus von 10 Prozent bis 13 Prozent. Damit würde man die psychologisch wichtige Milliardengrenze locker überspringen. Das EBITDA soll um 3 Prozent bis 7 Prozent zulegen. Diese Prognose wird von Vorstand Karin Samusch auf dem Hamburger Investorentag von Montega nachdrücklich bestätigt.

Samusch macht in Hamburg ebenfalls deutlich, dass man das Portfolio durch weitere Akquisitionen vergrößern will. Darin hat man bei Dermapharm Übung. Allein von 2017 bis 2022 wurden zwölf Gesellschaften in Deutschland, Spanien und Schweden übernommen. Weitere Zukäufe dürften folgen.

Am 7. September gibt es bei Dermapharm endgültige Zahlen für das erste Halbjahr. Möglicherweise werden dann auch neue Informationen zu Akquisitionen publiziert werden.