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MSCI Russland-Index weist in den ersten drei Quartalen 2021 eine deutliche Outperformance auf - Commerzbank

07.10.2021 09:25 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Business-Distrikt in Moskau. Bild und Copyright: Ivan Kurmyshov / shutterstock.com.

In den ersten drei Quartalen 2021 stieg der MSCI Russland-Index um 26,4%. Damit wies er gegenüber dem MSCI EM-Index (-3%) eine kräftige Outperformance aus. Die relative Stärke im bisherigen Jahresverlauf 2021 verdankt sich u.a. dem festen Ölpreis, der seit Jahresbeginn (per 05. Oktober 2021) um 61 Prozent zulegte und zeitweise über das Niveau von 83 USD kletterte. Auch andere Rohstoffpreise zogen dank einer deutlichen globalen Konjunkturerholung spürbar an. Die Parlamentswahl im September 2021 hatte dagegen kaum Auswirkungen auf die Börse. Wie erwartet gewann die dominante Partei „Einiges Russland“ mit 49,8% der Stimmen. Sie behauptete auch ihre Zweidrittelmehrheit im Parlament. Auch der Rubel wertete spürbar auf (+7,6% gegenüber dem EUR seit Anfang 2021, per 05. Oktober 2021). Die russische Notenbank, die in den vergangenen Jahren einen sehr guten Job gemacht hat, erhöhte den Leitzins mehrmals in diesem Jahr, zuletzt im September 2021 auf 6,75%. Die Währungshüter begründeten dies mit dem Kampf gegen steigende Preise. Die Notenbank machte deutlich, dass weitere Leitzins-Erhöhungen folgen könnten, sofern der Preisdruck hoch bleibe. Inflationstreibend wirken steigende Konsumausgaben, eine anziehende Kreditnachfrage sowie eine verbesserte Einkommenssituation infolge staatlicher Unterstützung und nicht zuletzt eine Erholung des Arbeitsmarktes. Aufgrund der relativ günstigen Bewertung (KGV 2021e: 6,4), des hohen erwarteten Gewinnwachstums (zweistellig im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr) und wegen der sich verbessernden Dividendenpolitik (siehe u.a. Gazprom) bestätigen wir unser neutrales Votum für die Börse in Russland. Gegen eine Übergewichtung sprechen vor allem unser verhaltenes Bild für den Ölpreis sowie ein Mangel an Reformen in Russland. Es mangelt unverändert an Vertrauen in die staatlichen Institutionen. Zudem belasten immer wieder geopolitische Faktoren.

Anleihen
Deutschland: Industrieproduktion (August), 8:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr

Zum gestrigen Handelsbeginn verzeichneten die Kurse festverzinslicher Wertpapiere zunächst Verluste. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg bis auf minus 0,15% an. Im Tagesverlauf erholten sich die Kurse dann wieder. Ein Treiber für wieder sinkende Renditen war der Ölpreis, der nach seinem kräftigen Anstieg der letzten Tage gestern wieder deutlich zurückging. Er fiel von fast 84 US-Dollar je Fass der Sorte Brent auf zwischenzeitlich unter 81 US-Dollar. Der Euro bleibt gegenüber dem US-Dollar angeschlagen und sank am Mittwoch auf 1,1529, dem tiefsten Stand seit Juli 2020. In den USA fiel die Bewegung der Staatsanleiherenditen ähnlich aus. Zum Handelsschluss stiegen sie aber wieder an. Grund war die Hoffnung auf eine Lösung im US-Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern. Der führende Republikaner im US-Senat, McConnell, hatte zuvor erklärt, seine Partei werde eine Verlängerung der Bundesschuldenobergrenze bis zum Dezember unterstützen. Damit solle eine Krise verhindert werden. In den USA steigt die Beschäftigung in der Privatwirtschaft im September stärker als erwartet. Laut dem Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing (ADP) entstanden gegenüber dem Vormonat 568.000 neue Stellen und damit deutlich mehr als erwartet. Sollte der offizielle Arbeitsmarktbericht für September, der am Freitag veröffentlicht wird, in einer ähnlichen Größenordnung ausfallen, ist mit großer Wahrscheinlichkeit mit einem Herunterfahren der Anleihekäufe durch die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr zu rechnen. Nach den schon sehr schwachen Auftragseingängen enttäuschte heute früh auch die deutsche Industrieproduktion im August mit einem Rückgang von 4,0% gegenüber Juli.

Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die europäischen Aktienmärkte erlebten gestern einen schwachen Tag. Die Leitindizes büßten in der Spitze um bis zu 1,7% (Spanien) ein. Verantwortlich hierfür zeichneten mehrere Faktoren. Zum einen belasten weiterhin Inflationsdaten, die jüngst vielerorts auf Mehrjahreshochs geklettert sind. Steigende Preise u.a. für Energie und Lebensmittel sowie Lieferengpässe für Vorprodukte und Komponenten treiben die Preise nach oben. Mancherorts fehlt es auch an qualifizierten Arbeitskräften, wodurch die Löhne in den entsprechenden Branchen steigen. All dies schürte weitere Ängste vor einer Kehrtwende der unverändert sehr expansiven Geldpolitik der US-Notenbank sowie der Europäischen Zentralbank. In vielen Ländern der Emerging Markets hat es in den vergangenen Wochen und Monaten bereits zahlreiche Leitzinserhöhungen gegeben, um den Preisanstieg zu bekämpfen. Dazu kommen Probleme wie die Krise um den chinesischen Immobilienentwickler Evergrande, die zusammen mit verschärften Regulierungen möglicherweise eine spürbare Wachstumsabschwächung im Reich der Mitte nach sich ziehen könnten. In diesem Umfeld verlor der Dax 1,5%. Tagesgewinner im Dax war gestern die Aktie von SAP mit einem Aufschlag von 1,2%. Die Aktie der Deutschen Telekom gab als Tagesverlierer um 5,4% nach. Die Aktie der Adler Group stürzte um 26% ab; hier belasteten schwere Vorwürfe des Leerverkäufers Viceroy Research in Bezug auf das Geschäftsmodell. Auf europäischer Sektorenebene lagen alle Branchen im Minus. Am Performanceende rangierten Werte aus dem Bereich Einzelhandel, die im Schnitt um 2,8% nachgaben. Die Börsen in den USA tendierten aufgrund einer sich abzeichnenden Lösung in Bezug auf das US-Schuldendeckel-Problem freundlicher. Der Dow JonesIndex gewann 0,3%. Die Börsen in Asien zeigten sich erholt. HAktien (Hongkong) legten im Schnitt rund 3% zu.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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Die Aufträge in der deutschen Industrie sind im August unerwartet stark eingebrochen. Die Bestellungen gingen um 7,7% gegenüber dem Vormonat nach unten, der größte Einbruch seit April 2020. Volkswirte waren lediglich von einem leichten Rückgang ausgegangen. Allerdings waren die Bestellungen in den Vormonaten Juli (+4,9%) und Juni (+4,6 %) von kräftigen Anstiegen geprägt. Auch die Betriebsferien der Autobauer, die in den August fielen, dürften ebenfalls zum Minus beigetragen haben. Gemessen am Februar 2020, dem letzten Vor-Corona-Monat, liegen die Aufträge noch immer um 8,5% höher. „Insgesamt lagen die Bestellungen im Verarbeitenden Gewerbe immer noch auf hohem Niveau”, betonte das Bundeswirtschaftsministerium. Im Einzelnen gab es bei der Auslandsnachfrage ein Minus von 9,5%, die Inlandsnachfrage ging um 5,2% zurück.

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