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US-Arbeitsmarkt: Gut und nicht gut zugleich - VP Bank

02.07.2021 16:44 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Wirtschaft erholt sich kräftig und von Seiten des Weissen Hauses fliessen üppige Finanzhilfen. Bild und Copyright: gary yim / shutterstock.com.

Ausserhalb des Landwirtschaftssektors sind in der US-Wirtschaft im Juni 850000 neue Stellen geschaffen worden. Die Arbeitslosenquote steigt leicht von 5.8 % auf 5.9 %. Das Jobplus liegt über den Erwartungen, doch gemessen am weitgehenden Normalbetrieb der USA müsste der Stellenaufbau kräftiger ausfallen. Das liegt nicht etwa an einer zaghaften Nachfrage seitens der Arbeitgeber. Im Gegenteil, es werden rekordhohe offene Stellen vermeldet.

Die Amerikaner wollen derzeit nicht wie erwartet an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Dabei spielt das für amerikanische Verhältnisse und wegen der Pandemie temporär erhöhte Arbeitslosengeld eine Rolle. Aber auch Umschulungen und Frühpensionierungen könnten zu den Gründen zählen.

In Anbetracht der fehlenden Arbeitskräfte könnten nun die Löhne deutlicher anziehen. Die monatliche Umfrage des Nationalen Verbands unabhängiger Unternehmen (NFIB), des grössten KMU-Verbands in den USA, zeigt, dass mehr und mehr Firmen bereit sind, höhere Löhne zu bezahlen. Würden die Löhne wirklich steigen, könnte auch die US-Inflationsrate nachhaltiger zulegen. Die US-Notenbank müsste bei solch einem Anzeichen wohl stärker gegenlenken.

Dem US-Notenbankchef Jerome Powell werden die Zahlen zum Arbeitsmarkt deshalb nicht gefallen. Einerseits bleibt die Erholung am Jobmarkt schleppend, andererseits droht die Gefahr steigender Löhne. Die Währungshüter werden wohl darauf setzen, dass im September, wenn die Extra-Arbeitslosenhilfe ausläuft, auch mehr Menschen an ihre Arbeitsplätze zurückkehren werden.

Aber auch wenn steigende Löhne und ihre Folgen für die Preise ein Risikoszenario bleiben sollten, ist die Fed mit ihrer expansiven Geldpolitik nicht mehr richtig positioniert. Die US-Wirtschaft erholt sich kräftig und von Seiten des Weissen Hauses fliessen üppige Finanzhilfen. Die Fed wird deshalb schon bald einen Ausstiegsfahrplan zur Reduktion der monatlichen Wertpapierkäufe vorlegen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der VP Bank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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