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BioNTech, CureVac, Moderna, Novavax: Was bitte ist in die US-Regierung gefahren?

06.05.2021 08:02 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

An der Börse hinterließen Äußerungen der US-Regierung zum Patetschutz für COVID-19 Impfstoffe gestern Spuren: So verloren die betroffenen Aktien massiv an Wert. Bild und Copyright: Andrii Vodolazhskyi / shutterstock.com.

Zum zweiten Mal in zwei Tagen ließen Äußerungen aus der US-Regierung die Kurse von Biotech-Aktien auf Talfahrt gehen. Zuerst waren es Äußerungen der Finanzministerin und früheren Fed-Chefin Janet Yellen, die an der Börse Zinsängste schürten und den Tech-Sektor allgemein belasteten. BioNTechs Aktienkurs fiel daraufhin auf Tagesbasis um mehr als 15 Prozent, andere Aktien ebenfalls stark. Gestern waren es speziell die COVID-19 Impfstoffentwickler BioNTech, CureVac, Moderna und Novavax, die unter Druck kamen.

Diesmal ging es um Patente für die Impfstoffe gegen den Pandemie-Erreger, um die sich in der letzten Zeit eine Diskussion entwickelt hatte. Die US-Regierung schlägt sich auf die Seite einer Initiative, die von den Impfstoffentwicklern den Verzicht auf Patente fordert. Ziel ist es, die Impfstoffproduktion zu beschleunigen. Katherine Tai, Handelsbeauftragte der Vereinigten Staaten im Kabinett Biden, hierzu auf twitter: „Diese außergewöhnlichen Zeiten und Umstände verlangen nach außergewöhnlichen Maßnahmen. Die USA unterstützen den Verzicht auf den IP-Schutz für COVID-19-Impfstoffe, um die Pandemie zu beenden.”

An der Börse hinterließ dies gestern Spuren: So verlor die BioNTech Aktie 3,45 Prozent an Wert, CureVacs Aktienkurs rauchte um 7,27 Prozent in die Tiefe, Modernas Aktie verzeichnete ein Minus von 6,19 Prozent und Novavax von 4,94 Prozent.

Nun ist es nicht die Aufgabe der US-Regierung, mit ihren Äußerungen besondere Rücksicht auf die Befindlichkeiten am Aktienmarkt und die Auswirkungen auf die Aktienkurse zu nehmen. Und der Streit um Patente für lebensrettende Medikamente ist nicht neu. Es ist ein Diskurs, dem sich die Biotech- und Pharmabranche in demokratischen Gesellschaften stellen muss, auch in Krisenzeiten wie diesen.

Die Frage ist vielmehr, was sich die Befürworter einer solchen Maßnahme im konkreten Fall der COVID-19 Impfstoffe versprechen - und damit auch die US-Regierung. Es darf bezweifelt werden, dass die Patente einen konkreten „Flaschenhals” bei der Impfstoffproduktion darstellen, den man nur beseitigen muss, und alles wird gut. Während man trefflich über Preisgestaltungen für die Impfstoffe vor allem für ärmere Länder streiten kann und muss, geht eine Forderung auf Verzicht auf Patente weit an den eigentlichen Problemen vorbei. Sie schürt Hoffnungen, die letztendlich enttäuscht werden dürften.

Ein Verzicht auf Patente oder gar ihr Entzug wird, das ist absehbar, in kurzer Zeit keine zusätzlichen Impfstoffproduktionen aus den Boden schießen lassen. Eine solche Maßnahme sorgt nicht dafür, dass tatsächliche Engpässe beseitigt werden. Diese finden sich an völlig anderer Stelle. Basismaterialien wie Lipide zur Herstellung der Impfstoffe sind knapp, qualifiziertes Personal ebenfalls und die benötigten High-Tech-Produktionsanlagen und Logistik-Kapazitäten sowieso. Die Liste kann man weiter führen. Ein Verzicht oder ein Entzug von Patenten löst all diese Probleme nicht. Wer das öffentlich vertritt, handelt populistisch oder hat schlicht und einfach seine Hausaufgaben nicht gemacht.

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