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Der Klimawandel erreicht die Förderbanken - DWS Kolumne

28.11.2020 16:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist in Deutschland wohl bekannt und wohl gelitten. Kunden erhalten hier vergünstigte Kredite oder andere Formen der Investitionsförderung, und Politiker verfügen über ein praktisches Vehikel, um für politisch opportune Vorhaben entsprechende Gelder freizusetzen. Bild und Copyright: nitpicker / shutterstock.com.

Mit einer jährlichen Investitionssumme von 2,3 Billionen US-Dollar könnte das neue Netzwerk der Förderbanken den Nachhaltigkeitsinitiativen einen gewaltigen Schub geben.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist in Deutschland wohl bekannt und wohl gelitten. Kunden erhalten hier vergünstigte Kredite oder andere Formen der Investitionsförderung, und Politiker verfügen über ein praktisches Vehikel, um für politisch opportune Vorhaben entsprechende Gelder freizusetzen. Gemessen an der Bilanzsumme ist die KfW Deutschlands drittgrößtes Kreditinstitut. Das gibt ein Gefühl dafür, welche Kräfte entstehen, und welche Geldströme in bestimmte Richtungen gelenkt werden könnten, wenn sich Förderbanken zusammen täten.

Genau dies bahnt sich gerade an. Diesen Monat fand ein Gipfeltreffen der Finanzakteure statt, das sich gleichzeitig mit der Covid-19-Krise, dem Kampf gegen den Klimawandel und der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung befasste. Der "Finance in Common Summit", der während des Pariser Friedensforums online stattfand, brachte zum ersten Mal die 450 öffentlichen Entwicklungsbanken (Public Development Banks, PDBs) der Welt zusammen. Die Feuerkraft hinter dieser Bankengruppe ist enorm: sie verfügt über eine Bilanzsumme in Höhe von 11,2 Billionen US-Dollar und vergibt jedes Jahr Investitionskredite in Höhe von 2,3 Billionen US-Dollar, wie unser "Chart der Woche" zeigt. Dies entspricht etwa einem Zehntel aller von öffentlicher oder privater Hand vergebenen Investitionskredite pro Jahr.



Wenn diese Gruppe sich nun also verpflichtet, gemeinschaftlich ihre Strategien, Geschäftsprozesse und Kreditvergaberegeln gemäß dem Pariser Klimaabkommen und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, kurz SDG) auszurichten, dann ist das kein Pappenstiel, sondern dürfte die Augen vieler Klimaaktivisten zum Leuchten bringen.

Der neue PDB-Club ist wahrlich international: Von den 450 Banken befinden sich 29 Prozent in Asien, gefolgt von Europa (23 Prozent), Lateinamerika (22 Prozent) und Afrika (21 Prozent). Ihre finanzielle Schlagkraft ist hingegen konzentrierter. Die 50 größten PDBs machen 90 Prozent des Gesamtvermögens aus. In gewisser Weise spiegelt ihre Koalition die Einrichtung des "Netzwerks zur Ökologisierung des Finanzsystems" (1) im Jahr 2017 wider, das von seinen acht Gründungsmitgliedern auf inzwischen 75 Zentralbanken und 13 Aufsichtsbehörden aus aller Welt angewachsen ist.

„Genauso wie eine kleine, aber wachsende Zahl von Zentralbanken die Principles for Responsible Investment (PRI) unterzeichnet hat, wäre dies für die neue PDB-Koalition ein logischer nächster Schritt”, meint Michael Lewis, Leiter ESG-Research der DWS. „Die Unterzeichnung der PRI würde formalisieren, was die PDBs in diesem Monat in die Wege geleitet haben, nämlich die Integration der ESG-Prinzipien in ihre Investitionspraxis.”

(1) Network for Greening the Financial System, NGFS, für weitere Informationen siehe https://www.dws.com/insights/cio-view/charts-of-the-week/cotw-2020/chart-of-the-week-20201120

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der DWS. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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