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Coronavirus heizt Inflation an - Commerzbank Kolumne

26.02.2020 09:43 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Der wachstumsdämpfende Effekt des Coronavirus beherrscht die Schlagzeilen. Der inflationäre Effekt wird dagegen kaum beachtet. Dabei überrascht dieser wohl mehr, denn der wachstumsdämpfende Effekt des Coronavirus drückt viele Preise wie z.B. die von Rohöl oder Reisen. Aber die Unterbrechung von Lieferketten und Produktion sowie die teilweise eingeschränkten Transportmöglichkeiten sorgen dafür, dass viele Produkte knapp sind und sich verteuern. Vor allem der bereits vorher intakte Anstieg der Nahrungsmittelpreise in Asien setzt sich aktuell fort. Nachhaltig ist die Inflationsbeschleunigung wohl nicht. Langfristig könnte die Inflation dennoch angeheizt werden, u.a. da störungsanfällige Lieferketten überdacht werden.

Anleihen

USA: Neubauverkäufe (Jan.), 16:00 Uhr

Während sich das Leben in China in kleinen Schritten normalisiert – es werden wieder erste Verkehrsstaus gemeldet –, breitet sich nun der Virus in anderen Ländern – Iran, Südkorea, Italien – weiter aus. Aus Südkorea werden 169 neue Erkrankungen gemeldet. In Italien stieg die Zahl der Infizierten auf 322. Und in Deutschland gibt es zwei neue Fälle, davon dürfte sich zumindest einer in Italien infiziert haben. Aber insbesondere im Iran dürfte die Lage deutlich schlimmer sein, als die amtlichen Zahlen zeigen. Die Regierung in Honkong will jedem ständigen Bewohner 10.000 HK-Dollar (rund 1300 Dollar) überweisen, um die Folgen der Epidemie abzufedern. Die Flucht in sichere Häfen setzte sich gestern fort. Bundesanleihen waren sehr gefragt. Die Bundesanleihe mit Laufzeit-ende 2050 liefert erstmals seit Oktober wieder eine negative Rendite. Nach dem deutschen Ifo-Geschäftsklimaindex am Montag überraschte auch der französische Insee-Index positiv. Der Index stieg sogar leicht im Februar von 104 auf 105 Punkte. Die Produktionsaussichten wurden deutlich positiver als im Vormonat eingeschätzt. Nicht nur in Deutschland sondern auch in Frankreich ist aber mit Produktionsrückgängen in der Industrie zu rechnen – die Corona-Epidemie kommt für die europäische Industrie in einer Schwächephase und damit zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt. Zumal auch die Geldpolitik der EZB offenbar an Wirksamkeit verliert. Noch ein Wort zu den deutschen BIP-Daten zum Wachstum im vierten Quartal. Zwar sind vor allem die Importe deutlich angestiegen (+1,3%). An dem hohen Überschuss in der Handelsbilanz hat sich 2019 jedoch wenig geändert. Derweil befinden sich die Ausrüstungsinvestitionen im Rückwärtsgang (-2,0%). Offenbar sehen die Unternehmen trotz der historisch niedrigen Zinsen wenig Gründe im Inland zu investieren.

Aktien

Aareal Bank, Bilanz-PK
Danone, Jahresergebnis
Iberdrola, Jahresergebnis
PSA Group, Jahresergebnis
Rio Tinto, Jahresergebnis

Die europäischen Aktienmärkte tendierten nach einem freundlichen Beginn schwächer. Der Stabilisierungsversuch nach dem sehr schwachen Wochenstart verpuffte schnell. Die relevanten europäischen Leitindizes büßten in der Spitze um bis zu 2,5% (Spanien) ein. Damit verloren die großen europäischen Indizes an den ersten beiden Wochentagen zwischen 6% und 7% an Wert. Die Sorge der Börsianer vor den negativen konjunkturellen Folgen des Coronavirus hat die Märkte derzeit fest im Griff, zumal die Bewertungen vieler Indizes nach Jahren des Kursaufschwungs relativ hoch sind. In diesem Umfeld büßte der Dax rd. 1,9% ein. Unter Druck standen vor allem konjunktursensitive Werte wie Continental (-3,6%). Tagesverlierer im Dax war die Notierung von MTU Aero Engines (-4,1%). In der zweiten Reihe büßte die Aktie von Leoni nach Vorlage von Geschäftszahlen rd. 6,3% ein. Auf europäischer Sektorenebene notierten alle Branchen im Minus, wo-bei der Bereich Rohstoffe mit durchschnittlichen Abschlägen von 0,9% noch am glimpflichsten davon kam. Die stärksten Kursverluste wiesen Bankaktien aus, die im Schnitt 2,6% einbüßten. Die Börsen in den USA tendierten ebenfalls sehr schwach. Der Dow Jones-Index verlor 3,2%; damit gab er seit Jahresbeginn um 5,1% nach. Auch hier belastete natürlich die Sorge um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus. Hoffnungen stützten sich auf die US-Notenbank, die bei einer weiteren Verschlechterung der Situation möglicherweise die Leitzinsen senken könnte. Auf Sektorenebene büßten die Sektoren Rohstoffe und Energie als Tagesverlierer rd. 4,3% ein. Die Börsen in Asien gaben ebenfalls nach, allerdings nicht so stark wie in den USA oder in Europa.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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