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Amazon & der Einzelhandel: Eindrücke vom Black Friday - Commerzbank Kolumne

04.12.2019 12:06 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Zahlen zeigen: Der „Black Friday” nutzt vor allem dem Online-Handel, während stationäre Anbieter von der Rabatt-Schlacht nicht profitieren können. Bild und Copyright: Elnur / shutterstock.com.

Vom Black Friday in den USA liegen aufgrund der Meldungen von Zahlungsdienstleistern immer recht schnell einigermaßen belastbare Daten zum Geschäftsverlauf vor. Und damit wird ein seit Jahren anhaltender Trend abermals deutlich. Der Onlinehandel knabbert immer stärker am Geschäft des stationären Handels. In diesem Jahr ist das Onlinegeschäft in den USA am Freitag um knapp 20% gewachsen, die Umsätze in den Geschäften sollen dagegen um über 6% zurückgegangen sein. Strukturell dürfte es auch in Deutschland ähnlich aussehen.

Während sich der Einzelhandelsverband HDE nach einer Umfrage unter 350 Händlern noch optimistisch über den Auftakt des Weihnachtsgeschäfts zeigt, dürften das die Geschäfte in Frankfurt nicht uneingeschränkt teilen, denn hier hat die Bewegung „Fridays For Future“ am Black Friday die Haupteinkaufspassage mit einem Sitzstreik blockiert und damit das Geschäft teilweise behindert. Auch das hilft im Zweifelsfall dem Onlinehandel.

Zwar versucht die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in der Tarifauseinandersetzung mit Amazon regelmäßig, Sand ins Getriebe des Online-Händlers zu streuen. Das passiert aber schon seit Jahren nur mit mäßigem Erfolg, denn einerseits ist der gewerkschaftliche Organisierungsgrad vergleichsweise niedrig und andererseits bereitet sich das Unternehmen mit zusätzlichen Kapazitäten regelmäßig darauf vor. Obwohl Amazon einen vergleichsweise verhaltenen Ausblick auf das Quartal gegeben hat, wurden in den USA in diesem Jahr für das Weihnachtsgeschäft mit 200.000 Saisonarbeitskräften doppelt so viele Mitarbeiter eingestellt wie im vergangenen Jahr zu dieser Zeit.

Anleihen

China: Caixin Einkaufsmanagerindex (Nov), 2:45 Uhr
Euroraum: Einkaufsmanagerind. Dienstl. (Nov), 10 Uhr
USA: ADP-Beschäftigungsänderung (Nov), 14:15 Uhr
Kanada: Zinsankündigung der Zentralbank, 16:00 Uhr
USA: ISM-Index Dienstleistungsgewerbe (Nov), 16 Uhr

Nachdem zu Wochenbeginn die Kurse am Rentenmarkt deutlich zurückgingen, kam es gestern zu einer kräftigen Gegenbewegung. Der richtungsweisende Bundfuture gewann 0,6% bzw. über 100 Basispunkte auf 171,00.
Hauptauslöser waren Äußerungen US-Präsident Trumps, der eine baldige Einigung im Handelskonflikt mit China in Zweifel zog. Trump hat es nach eigenem Bekunden nicht eilig, mit den Chinesen etwas unter Dach und Fach zu bringen. In gewisser Hinsicht gefalle ihm die Idee, "bis nach der Wahl auf ein China-Abkommen zu warten" – wenngleich er betonte, dass es sich dabei nur um Gedankenspiele von ihm handele. Verhandlungstechnisch könne man zur Erkenntnis kommen, dass Trump den Chinesen damit ein wichtiges Druckmittel genommen hat. Der Markt hatte sich in den vergangenen Wochen folgenden Reim darauf gemacht: Trump wolle vor den Präsidentschaftswahlen, die im November 2020 stattfinden, ein Erfolgserlebnis präsentieren, um seine Gewinnchancen zu erhöhen. China wiederum hätte mit Verzögerungen entsprechende Zugeständnisse abringen können – je näher der Wahltermin rückte, desto größer wäre Chinas Verhandlungsdruck gegenüber den USA gestiegen. Nun fällt dieser Trumpf Chinas (fast) weg. Andererseits schaut Trump genau auf die US-Wirtschaft und die Aktienmärkte. Sollten diese zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden, dürfte seine Verhandlungsbereitschaft wieder ansteigen. Zudem ist Trump in seinen Ankündigungen derart sprunghaft, dass er jederzeit seine Meinung ändern kann. Der Euro konnte seine Gewinne vom Vortag gegenüber dem US-Dollar halten und handelte weiter bei 1,108 USD je Euro.

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Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Wieder einmal bestimmten Strafzölle den Handelsverlauf an den europäischen Aktienbörsen. Hatte es am Vormittag noch so ausgesehen, als könnten sich die Märkte von den Vortagesverlusten wieder etwas erholen, drehte die Stimmung spätestens mit der Eröffnung der Wall Street. US-Präsident Trump hatte nach der Verhängung von Zöllen auf südameri-kanischen Stahl und Aluminium nachgelegt und bestätigte hohe Strafzölle auf französische Produkte. Frankreich wiederum forderte eine deutliche Reaktion der Europäischen Union. Somit droht nach dem erneuten Stimmungsumschwung im Verhandlungsmarathon zwischen den USA und China auch eine Verschärfung des transatlantischen Handelskonflikts. Im deutschen Leitindex Dax 30 stemmten sich vor allem die Aktien von MTU Aero Engines (+3,6%) gegen den Abwärtstrend. Nach dem Kapitalmarkttag des Triebwerkproduzenten, wo ein erster Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr gegeben wurde, haben inzwischen einige Analysehäuser ihre Voten angehoben. Im EUROSTOXX 50 standen insbesondere die Titel der Airbus Group (-4,4%) unter Druck. Dem Flugzeugproduzenten drohen wegen des Konflikts um verbotene Staatshilfen noch höhere Vergeltungszölle durch die USA. Auf Branchenebene verzeichneten im Euroraum Grundstofftitel (-1,6%) die höchsten Abschläge. Lediglich Versorger (+0,2%) konnten sich etwas von den Vortagsverlusten erholen. An der Wall Street setzte sich der Abwärtstrend zum Börsenstart ungebremst weiter fort. Trump hatte verbal nachgelegt und vor Reportern geäußert, dass er Gefallen daran finden könnte, mit einem China-Deal bis nach den US-Wahlen zu warten. Im weiteren Handelsverlauf hielten sich die Verluste aber dann doch noch in Grenzen. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,7%. Außer Versorgern (+0,5%) und Real Estate (+0,7%) verzeichneten alle Branchen Verluste. Die asiatischen Börsen tendieren in der Breite schwächer.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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