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VST Building Technologies Anleihe: „Wir werden unsere Erfolgsgeschichte weiterschreiben“

14.06.2019 07:43 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Von VST Building Technologies ist eine neue Anleihe in der Zeichnung. Vorstand Kamil Kowalewski im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: VST Building - Florian Schulte.

Noch bis zum 25. Juni können Anleger die neue Anleihe von VST Building Technologies mit einem Volumen von bis zu 15 Millionen Euro zeichnen. Im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de erläutern die VST-Vorstände Kamil Kowalewski und Bernd Ackerl, wie sie das Geld aus der Anleihe nutzen wollen. Sie sprechen über Kapazitätserweiterungen und über die internationale Expansion. Dabei stehen unter anderem die USA und China auf ihrer Agenda, außerdem ist Polen für sie ein sehr interessanter Markt. Thematisiert werden in dem Gespräch auch der angedachte Einstieg bei einem Baupartner sowie die Prognose für 2019.


www.4investors.de: Was macht die VST Building Technologies?

Kowalewski:
Als ein international führender Anbieter von Technologielösungen für den Hochbau sind wir in einem boomenden Segment aktiv und verfügen in unseren Kernregionen Deutschland, Schweden und Österreich über eine sehr gute Marktposition. Wir stellen sämtliche tragenden Elemente eines Baus, wie Wände und Decken, automatisiert und dennoch den individuellen Kundenwünschen entsprechend in unserem eigenen Werk her und liefern diese bedarfsgerecht zu den Baustellen. Dort werden die Komponenten montiert und ausbetoniert. Unsere innovative Technologie wird zum Beispiel beim Bau von Wohnungen, Hotels sowie Pflege- und Studentenheimen eingesetzt. Wir übernehmen auch die Erstellung des Rohbaus und Engineeringleistungen im deutschsprachigen Raum und vergeben Lizenzen für unsere patentierte Technologie in ausgewählten Regionen und liefern komplette Werksanlagen.

www.4investors.de: Für das normale Einfamilienhaus sind ihre Wände aber nicht geeignet, oder?

Ackerl:
Doch, prinzipiell durchaus. Der allergrößte Teil der Aufträge, die wir erhalten, sind zwar große Bauprojekte, wie die Errichtung von mehrgeschossigen Wohnanlagen. Aber wir haben in der Vergangenheit auch zahlreiche kleinere Aufträge erhalten – nicht nur für den Bau von Einfamilienhäusern, sondern auch von Bibliotheken oder anderen Gebäuden. Das ist ja gerade der Vorteil unserer Technologie, dass wir unser Leistungsspektrum für unterschiedlichste Anforderungen ausgerichtet und die Bauprozesse gleichzeitig industrialisiert haben. Dabei bieten wir einen sehr hohen Gestaltungsspielraum und produzieren sozusagen auf Maß. Das ist beim Bau von großen oder kleineren Immobilien möglich. Bei allen gilt jedenfalls: Durch die effizienten und ressourcensparenden Bauprozesse wird nicht nur Geld, sondern auch Zeit durch die Vorfertigung und „just in time“-Anlieferung gespart. Zudem erfüllen wir modernste Anforderungen an Energieeffizienz durch die Passivhauszertifizierung. Das ist auch bei kleineren Häuslebauern immer wichtiger.

www.4investors.de: Wer sind ihre Kunden?

Kowalewski:
Unsere Baukomponenten werden zum Beispiel von großen Baukonzernen wie SKANSKA und Thomas Betong in Schweden und Premiumverbund in Deutschland und Österreich eingesetzt. Mit denen arbeiten wir übrigens bereits seit Jahren erfolgreich zusammen. Zu unseren Kunden gehören aber auch Wohnungsbau- bzw. Immobilienentwicklungs-Gesellschaften in Österreich, Lettland, der Slowakei und den Beneluxländern. Aber auch außerhalb der EU haben wir Kunden: Nach Weißrussland haben wir zum Beispiel bereits Werksanlagen für Bauunternehmen geliefert und die Kunden geschult.

www.4investors.de: Sie wollen eine neue Anleihe begeben. Wie soll das Geld genutzt werden?

Kowalewski:
Wir wollen unter anderem unser weiteres Unternehmenswachstum noch beschleunigen – durch die Beteiligung an Baupartnern und die Erweiterung unserer Kapazitäten. Der Emissionserlös soll auch zur Optimierung unserer Fremdkapitalstrukturen genutzt werden.

www.4investors.de: Wie sehen die Eckdaten der neuen Anleihe aus?

Ackerl:
Die neue Anleihe hat ein Emissionsvolumen von bis zu 15 Millionen Euro und eine fünfjährige Laufzeit, bis 27. Juni 2024. Der Zinskupon beläuft sich auf 7,00 Prozent p.a., wobei wir die Zinsen halbjährlich zahlen werden – erstmals am 28. Dezember 2019 und dann jeweils im Juni und Dezember bis zum Laufzeitende. Darüber hinaus können Inhaber der bestehenden Anleihe 2013/2019 Umtauschangebote abgeben. Die Notierungsaufnahme der neuen Anleihe an der Frankfurter Wertpapierbörse ist für den 28. Juni 2019 vorgesehen.

www.4investors.de: Wo und wie kann die neue Anleihe gezeichnet werden?

Kowalewski:
Das öffentliche Angebot in Deutschland und Österreich und auch die Frist für das Umtauschangebot für Inhaber der Anleihe 2013/2019 läuft noch bis zum 25. Juni 2019 (14.00 Uhr MESZ). Zeichnungen sind auch über das Zeichnungstool „Direct Place“ der Deutschen Börse möglich. Dafür können interessierte Anleger einfach eine Order für den Börsenplatz Frankfurt bei der jeweiligen Bank oder dem Broker aufgeben.

www.4investors.de: Wie sehen die Mehrheitsverhältnisse bei ihnen aus?

Ackerl:
Mit der Sankt Leopold Privatstiftung, die rund 76 Prozent der VST-Anteile hält, verfügen wir über eine langfristig orientierte und starke Hauptaktionärin.

www.4investors.de: Der Streubesitz ihrer Aktie ist für Investoren bisher völlig uninteressant. Wird sich dies ändern?

Kowalewski:
Wir haben unsere Aktie an der Wiener Börse hauptsächlich listen lassen, um die Sichtbarkeit bei österreichischen Investoren zu steigern. Eine Erhöhung des Streubesitzes, der sich momentan auf rund 12 Prozent beläuft, z.B. durch eine Kapitalmaßnahme, ist momentan nicht geplant.

www.4investors.de: Da der Eyemaxx-Chef Müller auch bei ihnen die Mehrheit hält: Sind sie bei Eyemaxx im Vorteil, wenn es um Neuaufträge geht?

VST-Vorstand Bernd Ackerl. Bild und Copyright: VST Building - Florian Schulte.



Ackerl: Eyemaxx und VST sind zwei wirtschaftlich separate Unternehmen und es gibt keine Sonderkonditionen oder Bevorzugungen. In 2018 machten Aufträge, an denen Eyemaxx direkt oder mittelbar beteiligt war, rund 20 Prozent des gesamten Produktionsvolumens aus. Das Hauptgeschäft stammt also von anderen Kunden.

www.4investors.de: Sie verfügen derzeit über eine Kapazität von 250.000 Quadratmeter Wänden im Jahr. Benötigt haben sie im vergangenen Jahr 111.000 Quadratmeter. Wann werden sie die vollständige Kapazitätsmenge ausschöpfen?

Ackerl:
Pro Woche ist das eine Kapazität von rund 4.800 Quadratmetern Wänden. Teilweise nutzen wir diese maximale Produktionsmenge bereits aus, um große Projekte fertigzustellen. Aufs Jahr hochgerechnet ist zwar noch Luft. Wir verzeichnen aber generell eine zunehmende Nachfrage nach unseren Bauelementen und konnten in 2018 ein Rekordproduktionsvolumen erreichen. Und die weiteren Aussichten sind hervorragend: Das Marktumfeld bietet uns sehr gute Opportunitäten.

www.4investors.de: Und wieso denken sie in dieser Situation über eine Kapazitätserweiterung nach?

Kowalewski:
Weil die Nachfrage stetig steigt und wir diese bedienen wollen. Jeder weiß, dass die Baubranche boomt und dennoch kaum hinterherkommt, den Bedarf vor allem an Wohnraum zu decken. Das treibt natürlich unser Geschäft, wie auch der Umstand, dass bei unserer Technologie das extrem knappe Gut „Arbeitskräfte am Bau“ durch industrielle Vorfertigung in der Fabrik ersetzt wird. Damit helfen wir der Baubranche zusätzlich.

www.4investors.de: Würde eine Kapazitätserweiterung auch in der Slowakei erfolgen oder schauen sie sich in anderen Ländern um?

Ackerl:
Die Erweiterung unserer Produktionsanlagen im slowakischen Nitra ist nur ein Teil unserer Expansions-Strategie. Auch in Polen, einem sehr interessanten Immobilienmarkt mit einer florierenden Baubranche, prüfen wir die Eröffnung eines Produktionswerkes. Wir wollen aber auch international noch mehr vom Bauboom profitieren und im Rahmen von Joint-Venture-Gesellschaften außerhalb Europas neue VST-Produktionsstandorte aufbauen.

www.4investors.de: Geplant ist ferner eine Erweiterung der Wertschöpfungskette. Wo könnte es somit Zukäufe geben?

Kowalewski:
Wir wollen uns zum Beispiel an unserem Baupartner Premiumverbund beteiligen, der bereits in unseren Schwerpunktmärkten Österreich und Deutschland sehr erfolgreich ist und mit dem wir die Expansion in neue Märkte wie Großbritannien, Dänemark und Polen planen. Die Beteiligung an Joint-Venture-Gesellschaften ist unter anderem in den USA und China vorgesehen.

www.4investors.de: Warum ist die Beteiligung an einem Baupartner für sie lohnend?

Ackerl:
Dies ist ein wichtiger Schritt, um unserem Unternehmenswachstum noch einen Schub zu geben. Wir wollen dadurch zum einen unsere Position in bestehenden Märkten stärken und zum anderen die Expansion in neue attraktive Märkte vorantreiben und somit den Absatz von VST-Elementen erhöhen.

www.4investors.de: Und wie sieht es mit Patenten aus?

Kowalewski:
Patente sind für uns essentiell. So haben wir das komplette Verfahren zur Herstellung von VST-Elementen wie Wände oder Decken patentrechtlich weltweit schützen lassen. Auch künftig bleibt die Forschung und Entwicklung ein wichtiger Unternehmensbereich für uns, um unseren Technologievorsprung zu sichern.

www.4investors.de: Sie sehen Großbritannien als interessanten Markt an. Ist der Brexit für sie eine Gefahr?

Ackerl:
Das ist ein Punkt, den man berücksichtigen muss. Dennoch ist Großbritannien für uns sehr attraktiv, weil wir dort einen starken Trend hin zu vorgefertigten Baumethoden sehen, wie wir sie anbieten. Diese Marktopportunität wollen wir nutzen. Positiv für den Markteintritt in dieser Region dürfte sich auch die Kooperation mit unserem Baupartner Premiumverbund auswirken, der in Großbritannien mit einer Tochtergesellschaft vertreten ist. Wir befinden uns bereits in Gesprächen mit potenziellen Kunden über mögliche Projekte, so unter anderem mit einem der größten Bauunternehmen Großbritanniens.

www.4investors.de: 2018 haben Sie schwarze Zahlen geschrieben. Setzt sich dieser Trend im neuen Jahr fort?

Kowalewski:
Wir sind auch für 2019 optimistisch in Bezug auf unsere Geschäftsentwicklung. Zuversichtlich stimmen uns unsere hervorragende Technologie und deren zunehmende Akzeptanz am Markt, unsere starken Partner und der Boom der Baubranche. Auch die erst kürzlich veröffentlichte Analyse von SRC Research, die unsere Gesellschaft und den neuen Bond umfassend beleuchtet, bekräftigt uns in unseren Erwartungen. Was auch für Anleger interessant sein dürfte: Unsere neue Anleihe wird von SRC mit vier von fünf Sternen und einem überdurchschnittlich attraktiven Rendite-Risiko-Profil eingestuft.

www.4investors.de: Die Pipeline für 2019 scheint gut gefüllt zu sein. Können Sie schon einen Blick in die weitere Zukunft werfen?

Ackerl:
Wir werden unsere Erfolgsgeschichte weiterschreiben und unsere Marktposition in unseren Kernmärkten deutlich ausbauen sowie neue Märkte erschließen. Dabei sind wir ja bereits jetzt auf einem sehr guten Weg, den wir stetig weitergehen werden. Wir werden die Wachstumspotenziale, die sich uns bieten, durch die geplante Erweiterung unserer Wertschöpfungskette gezielt nutzen. Das wird sich in weiter steigenden Absatzmengen widerspiegeln.

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