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Apple, Spotify und Co.: Musikmarkt wächst wieder nach Jahren der Dürre - Commerzbank Kolumne

18.05.2018 09:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Primakov / shutterstock.com.

Die Musikbranche gehört zu den Industrien, deren Geschäftsmodelle von der Digitalisierung und der Bandbreitenerweiterung der Telekomgesellschaften in besonderem Maße getrieben werden. Bis Mitte der 90er Jahre, dem Höhepunkt der CD, war Musik ein Wachstumsmarkt. Mit zunehmender Verbreitung von Computer- und Kompressionstechnologien (u.a. MP3), entsprechenden Abspielgeräten und dem Versickern der Umsätze in illegalen Tauschbörsen konnte sich der Markt erst nach etwa 15 Jahren Schrumpfung wieder stabilisieren und inzwischen wieder zulegen. Dies hängt damit zusammen, dass der digitale Musikmarkt mittlerweile stärker wächst als die physischen Tonträger schrumpfen. Zunehmend setzen sich kopiergeschützte Streamingdienste durch. Neben reinen Anbietern wie Spotify haben Amazon, Apple, Google & Co das Musik-Streaming als elementaren Bestandteil für ihre „intelligenten Lautsprecher“ entdeckt. Die Folge sind weltweit zweistellig steigende Nutzerzahlen. Der Anteil der Streamingeinnahmen am deutschen Musikmarkt wird sich gemäß einer aktuellen Schätzung der GfK von etwa einem Drittel bis 2022 auf 75% mehr als verdoppeln.

Profiteure sind insbesondere die Musikverleger, die von steigenden Lizenzzahlungen profitieren, nachdem mit den wesentlichen Anbietern Verträge geschlossen wurden - zunehmend auch in Schwellenländern (und China), die zuvor von illegalen Angeboten dominiert waren. Der weltgrößte Musikvermarkter mit einem Weltmarktanteil von etwa 30% ist übrigens die Universal Music Group (UMG), eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Vivendi.

Anleihen

Japan: Verbraucherpreise (April), 01:30 Uhr

Der künftige politische Weg Italiens verunsicherte auch gestern die Marktteilnehmer: Die Renditen für italienische Staatsanleihen stiegen auf über 2,1% an. Die Aktienkurse von Banken, die mutmaßlich italienische Staatsanleihen halten oder zumindest von der Stabilität des europäischen Finanzmarktes abhängen, gaben nochmals nach. Viele reiben sich verwundert die Augen über die Naivität der möglichen Regierungsparteien: Steuersenkungen, Grundeinkommen, Schuldenschnitt. Doch Ökonomen diskutieren diese Themen seit Jahren. Die Antworten sind keineswegs trivial. Beispiel Schuldenschnitt: Würden alle oder ein Teil der Staatsanleihen, die die EZB aufgekauft hat, storniert, wäre dies ein Schuldenerlass zwischen den beteiligten staatlichen Institutionen. Man würde davon in den Zeitungen lesen, aber niemand wäre direkt betroffen. Allerdings hätte die EZB nicht mehr die Möglichkeit, dem Markt über Anleiheverkäufe die Liquidität wieder zu entziehen, die sie in den letzten Jahren hinein gepumpt hat. Zudem gäbe es plötzlich große Anreize für die Finanzminister, mehr Schulden zu machen. Angesichts des eigenwilligen Pfades der italienischen Politik wird deutlich: Die EU zu reformieren und dabei die Kohäsion innerhalb des Staatenbundes zu stärken – und nicht zu schwächen – ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Schlechte Nachrichten für die Autofahrer lieferten die Erdölproduzenten: Die Exporte Saudi-Arabiens und des Iran gingen im März spürbar zurück, ebenso die Lagerbestände in den USA, entsprechende Meldungen sorgen für ein neues Hoch beim Ölpreis. Wie gewohnt lieferte die US-Konjunktur positive Daten. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosengeld stieg zwar leicht an, blieb damit aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Der Index der Philadelphia-Fed zum Konjunkturausblick erholte sich deutlich – das spricht für eine Erholung auch beim ISM.

Aktien

Astra Zeneca, Ergebnis Q1

Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Donnerstag zumeist mit deutlicheren Aufschlägen. Die Aufwärtsdynamik legte damit nach den etwas gemächlicheren Vortagen wieder etwas zu. Damit gewann der Dax seit seinem Jahrestief am 26. März 2018 (11.726 Punkte) fast 12%. Und dies vor dem Hintergrund einer Reihe von Problemen. Zu nennen sind hier u.a. der schwelende Handelskonflikt der USA mit China und Europa, die politische Unsicherheit in Italien, sich abschwächende Makrodaten, deutlich anziehende US-Zinsen, stark gestiegene Preise für Rohöl (dieser kletterte erstmals seit 2014 über 80 USD) und eine Reihe von Krisensymptomen in einigen Schwellenländern (u.a. in der Türkei und in Argentinien). Stützend wirkten zuletzt vor allem die solide Berichtssaison, hier allen voran in den USA, wo insbesondere die US-Technologiewerte jüngst wieder deutlich anstiegen (seit Jahresbeginn legten sie um fast 10% zu) sowie der schwächere Euro. Der Dax gewann gestern 0,9%. Tagesgewinner war die Aktie von Merck (+6,4%), die v.a. von positiven Studiendaten einiger Krebsmedikamente profitierte. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern insbesondere Einzelhandelswerte gefragt, die durchschnittlich um 1,9% zulegten. Demgegenüber notierten Bankwerte als Tagesverlierer gegenüber dem Vortag nahezu unverändert. Die Börsen in den USA tendierten leichter, wobei sich die Kursverluste in engen Grenzen hielten (Dow Jones-Index: -0,2%). Für etwas Gegenwind sorgten der weiter schwelende Handelskonflikt mit China sowie die zuletzt deutlich gestiegene Rendite für die 10jährige US-Staatsanleihe, die bei 3,1% notiert. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren nach dem erneuten Ölpreisanstieg insbesondere Energietitel gefragt, die im Schnitt 1,3% gewannen. Tagesverlierer waren Versorgeraktien (-0,9%). Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Der Nikkei 225-Index gewann 0,4%.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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