Am Morgen: BASF, Vonovia, Deutsche Wohnen, Zooplus, Apple und Tesla im Blickpunkt - Nord LB Kolumne
Materialengpässe und Störungen bei Lieferketten haben die Stimmung in der dt. Exportindustrie im Sept. nicht trüben können. Ihre Exporterwartungen legten um 4,0 auf 21,0 Punkte zu. Das ist der erste Anstieg nach zuvor zwei Rückgängen in Folge. Die Erwartungen hellten sich nach Angaben der Forscher in nahezu allen Branchen auf.
Die Bundesbank erwartet auch 2022 zunächst höhere Teuerungsraten. In ihrem Monatsbericht gehen die Währungshüter davon aus, dass ab Sep. bis zum Jahresende vorübergehend sogar Teuerungsraten zwischen 4 und 5% möglich sein werden. „Anfang 2022 dürfte sich die Teuerung zwar spürbar ermäßigen, aber bis zur Jahresmitte noch über 2% liegen”, hieß es.
Der Auftragseingang der US-Industrie ist im August überraschend stark gestiegen. Die Betriebe sammelten 1,8% mehr Bestellungen für langlebige Gebrauchsgüter ein als im Vormonat.
Rentenmarkt
Der Ausgang der Bundestagswahl hat Investoren beruhigt und daher bei deutschen Staatsanleihen für leichte Kursverluste gesorgt. Bei den Kursen der US-Staatsanleihen ging es wie in der Vorwoche weiter bergab. Diesmal sorgten robuste Konjunkturdaten aus den USA für Druck auf die Anleihen.
Aktienmarkt
Nach der Bundestagswahl war am deutschen Aktienmarkt bei Anlegern eine gewisse Erleichterung spürbar. Diese sorgte zwar zunächst für ein sichtbares Plus bei den Indizes, im Verlauf des Handels bröckelten die Gewinne aber wieder ab und der Tag endete für den MDAX sogar mit negativen Vorzeichen (-0,02). Der DAX rettete ein mageres Plus von 0,27% über die Ziellinie.
An der Wall Street agierten Anleger mit Vorsicht. Auf den Verkaufszetteln standen vor allem Technologiewerte. Dagegen konnten Industrietitel, die besonders von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren, etwas zulegen. Gefragt waren auch Konzerne aus dem Energie- und Bankensektor. Dow Jones +0,20%, S&P-500 -0,28%, Nasdaq-Comp. -0,58%. Nikkei-225 etwas leichter bei aktuell 30.154,22 Punkten.
Unternehmen
BASF erwartet laut Aussagen von CEO Brudermüller von dem neuen Verbundstandort Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong bis 2030 einen Umsatz von 4 bis 5 Mrd. EUR. Der Betriebsgewinn (EBITDA) solle sich auf 1,0 bis 1,2 Mrd. EUR belaufen. Insgesamt plant der Konzern mit Investitionen von 8 bis 10 Mrd. EUR für den Standort. Im kommenden Jahr sollen die ersten Anlagen den Betrieb aufnehmen. Es soll die drittgrößte BASF-Produktionsstätte weltweit werden.
Gut eine Woche vor dem Ende der ersten Annahmefrist des Übernahmeangebots hat sich Vonovia eine Mehrheit an dem Konkurrenten Deutsche Wohnen gesichert. Die Gesamtzahl der Deutsche-Wohnen-Aktien, die Vonovia angedient wurden, die der Konzern besitzt oder auf die Vonovia Zugriff hat, habe am Freitagabend rund 50,49% der Stimmrechte betragen.
Der Bieterkampf um den Online-Tierbedarfshändler Zooplus geht in die nächste Runde. Der Finanzinvestor EQT Private Equity hat ein öffentliches Übernahmeangebot gemacht. Wie Zooplus bestätigte, bietet der schwedische Investor 470 EUR pro Aktie in bar, was ca. 3,6 Mrd. EUR entspricht. Bislang war das Übernahmeangebot des Rivalen Hellman & Friedman (H&F) von Mitte August mit 460 EUR je Aktie führend. Vorstand und Aufsichtsrat des deutschen Online-Tierbedarfshändlers begrüßten das neue Angebot von EQT, teilte Zooplus mit.
Stromknappheit bremst mehrere Zulieferer von Apple und Tesla bei ihrer Produktion in China aus. Die von der Regierung vorgenommenen Einschränkungen bei der Energieversorgung führen so z.B. beim Apple-Zulieferer Unimicron Technology Corp dazu, dass in drei seiner Betriebe bis Donnerstag die Bänder stillstehen. Die Auswirkungen seien aber begrenzt, da die Produktion in anderen Fabriken hochgefahren werde. Die chinesische Regierung will den Stromverbrauch in der Volksrepublik in diesem Jahr um 3% reduzieren, um die Klimaziele zu erreichen.
Devisen
Der Euro-Kurs hat kaum auf das Ergebnis der Bundestagswahl reagiert und nur wenig verändert geschlossen.
Öl / Gold
Die u.a. auch wegen der Förderausfälle im Golf von Mexiko vorherrschende Knappheit des Angebots bei gleichzeitig ordentlicher Nachfrage ließ die Ölpreise weiter anziehen. Gold tendierte bei nur geringen Ausschlägen wenig verändert.