Goldkäufe von Notenbanken ziehen wieder an - Commerzbank
Nachdem sich die Notenbanken von Juli 2020 bis Februar 2021 mit Goldkäufen zurückgehalten haben (Russland hat Goldkäufe eingestellt) und überwiegend sogar Gold verkauften (Türkei), ziehen die Käufe seit März nach Daten des IWF wieder an. So haben im März vor allem Ungarn 63t und im April Thailand 43t gekauft. Das sind die zweit- und drittgrößten monatlichen Goldkäufe seit Januar 2012 (Polen im Juni 2019 95t). Indien (19t im 1. Quartal) und Kasachstan (8t) stocken inzwischen ihre Goldbestände regelmäßig auf. Thailand hat seine Käufe im Mai fortgesetzt (geschätzt 40-50t). Damit könnte die Notenbanknachfrage im 2. Quartal deutlich über 100t liegen.
Anleihen
Großbritannien: Arbeitslosenzahl (Mai), 8:00 Uhr
USA: Einzelhandelsumsätze (Mai), 14:30 Uhr
USA: Empire State Index (Juni), 14:30 Uhr
USA: Industrieproduktion (Mai), 15:15 Uhr
USA: NAHB Wohnungsmarkt-Index (Juni), 16:00 Uhr
Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihren taubenhaften Kurs letzte Woche bestätigt hat, richten sich die Augen der Marktteilnehmer diese Woche auf die Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend. So werden sich voraussichtlich die Unterschiede der jeweiligen Geldpolitiken immer deutlich herauskristallisieren. Während die EZB weiter aus allen Rohren feuert und im Herbst sogar noch mehr Anleihen kaufen möchte als zu Beginn des Jahres, dürfte sich die Fed in kleinen Trippelschritten der Rückführung ihrer Anleihekäufe nähern. Zwar ist es für diesen Mittwoch noch zu früh für das Exit-Signal, aber die verschiedenen Äußerungen der Fed-Oberen in der letzten Zeit lassen sich als Versuchsballons interpretieren, mit denen der Markt allmählich auf eine Diskussion über ein Zurückfahren der Wertpapierkäufe vorbereitet werden soll. Trotzdem werden die stark gestiegenen US-Verbraucherpreise im Mai mit 5,0% im Jahresvergleich Fed-Chef Powell und seine Truppe nicht aus der Ruhe bringen und sie nicht zu vorschnellen Schritten zwingen. So blieb es zumindest gestern zum Wochenauftakt an den Rentenmärkten relativ ruhig. Die Renditen erhöhten sich nur leicht. Auch die im April deutlich über den Erwartungen liegende Industrieproduktion des Euroraums hatte keinen großen Einfluss auf die Kurse. Laut der Statistikbehörde Eurostat wuchs die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,8%. Die Aussichten für den Industriesektor in der Eurozone sind positiv, da die Beschleunigung der Impfprogramme hilft. Allerdings beeinträchtigen weiterhin Lieferengpässe die Produktion in einigen Sektoren, vor allem in der Automobilindustrie.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Nach freundlichem Beginn mit neuen Rekorden der gesamten DAX-Familie bröckelten die Kurse im Verlauf wieder ab. Der DAX (-0,1%) schloss minimal tiefer. Politischer Rückenwind blies für Unternehmen aus dem Bereich Alternative Energien vom G7-Gipfel mit den Klimavorhaben und dem Parteitag der Grünen mit der Idee von Erstattung von Zusatzkosten wegen Klimaneutralität. Im Dax lag so Siemens Energy (+4,3%) vorn, im MDAX bildeten Encavis (+4,7%) und Nordex (+7,6%) auch mit Großauftrag aus Australien die Spitze. Dagegen gaben Covestro (-2,3%) sowie VW Vz. (-1,3%) und Continental (-1,3%) ab. Der TecDax (+1%) verbuchte ein neues Hoch. Hauptgewinner war Teamviewer (+5,9%), die wegen einer Kooperation mit SAP (+1,3%) ansprangen. Die europäischen Indizes lagen wenig bewegt - Euro Stoxx 50 (+0,1%), Stoxx 600 +0,2% - doch gab es auffällige Sektoren. Der Energiebereich gewann 2%, Versorger kamen 1% voran. Bei den Einzelwerten fiel Philips (-4,2%) auf, die wegen verdoppelter Rückstellungen für fehlerhafte Beatmungsgeräte unter Druck gerieten. In den USA gab es beim Dow Jones mit -0,2% ein kleines Minus, der S&P 500 legte 0,2% zu, die Nasdaq gewann 0,8% zu. Da überrascht die Branchenbilanz wenig: Finanzen und Grundstoffe verloren um 1% während IT 1% zulegen konnte. Im Dow lagen mit Salesforce, Apple (je +2,5%) und Microsoft (+0,8%) entsprechend die IT-Vertreter ganz vorn. Am Ende lag mit JP Morgan (-1,7%) ein Finanzwert. Der Handel verlief ruhig, da Anleger auf Signale aus der Fed-Sitzung warten. In Asien verläuft der Handel heute uneinheitlich. In Japan legt der Topix 0,8% zu, in Korea ist das Plus gering. Die chinesischen Märkte und Hong Kong geben knapp 1% ab. Für Europa sind die Indikationen positiv. Der DAX liegt in Schlagweite zu seinen Rekordhochs.