Am Morgen: Tech-Aktien, Bayer, Münchener Rück, Krones und Anheuser Busch im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich für März überraschend etwas aufgehellt. Die GfK-Marktforscher erwarten für ihr Konsumklima-Barometer einen Anstieg um 2,6 auf minus 12,9 Punkte. „Die Verbraucher erholen sich etwas von dem Schock, der sie nach dem Lockdown Mitte Dezember erfasst hat”, hieß es von den Konsumforschern. „Die zuletzt gesunkenen Infektionszahlen und die angelaufenen Impfaktionen nähren die Hoffnungen auf eine baldige Lockerung der Maßnahmen.”
Nach acht Anstiegen in Folge hat die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland im Januar den anhaltenden Lockdown zu spüren bekommen. Der Umsatz von Industrie, Bau, Handel und Dienstleistern nahm zusammen um 8,6% ggü. dem Vormonat ab.
Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe ist in der letzten Woche unerwartet stark auf 730.000 (841000) gesunken.
Die Bestellungen für langlebige Gebrauchsgüter in den USA legten im Januar zum neunten Mal in Folge überraschend deutlich um 3,4% zum Vormonat zu.
Rentenmarkt
Die Warnungen von EZB-Vertretern vor den Folgen eines zu starken Anstiegs der Kapitalmarktzinsen werden am Markt aktuell nicht gehört. Zudem belasteten robuste europäische Konjunkturdaten. Somit sind die Renditen am deutschen Anleihenmarkt abermals nach oben gegangen. Die steigenden Wachstums- und Inflationserwartungen haben die Renditen der US-Staatsanleihen weiter ansteigen lassen. Die 10-jährige Treasury rentierte deutlich über 1,50%.
Aktienmarkt
Erneut gab es keine klare Tendenz am deutschen Aktienmarkt. So kämpfte z.B. der DAX wieder mit der 14.000 Punkte-Marke, konnte diese im Verlauf aber nicht halten. DAX -0,69%, MDAX -0,37%, TecDAX +0,03%.
Die weiter steigenden Renditen am Rentenmarkt haben die US-Aktienbörsen belastet. Vor allem die in den letzten Monaten sehr gut gelaufenen Tech-Titel geraten zunehmend unter Druck. Dow Jones -1,75%, S&P-500 -2,45%, Nasdaq Comp. -3,52%. Nvidia brachen um 8,22% ein, Intel gaben 4,42% nach und auch für Apple ging es um 3,48% nach unten. Einbruch beim Nikkei 225: Minus 3,99% auf 28.966 Zähler.
Unternehmen
Die Erlöse von Bayer sind im vergangenen Jahr auf 41,40 (43,545) Mrd. EUR zurückgegangen. Darin enthalten sind negative Währungseffekte von 1,941 Mrd. EUR. Der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) stagnierte 2020 nahezu bei 11,461 Mrd. EUR. Abschreibungen und Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten führten zu einem Konzernverlust von 10,495 (Vorjahr: plus 4,091) Mrd. EUR. Für 2021 rechnet Bayer bereinigt um Währungseffekte mit einem Umsatz von etwa 42 bis 43 Mrd. EUR und einem ber. Betriebsgewinn von 11,2 bis 11,5 Mrd. EUR.
Die Münchener Rück hat trotz hoher Schäden infolge der Pandemie (3,4 Mrd. EUR) 2020 einen Gewinn erzielt. Das Nettoergebnis lag bei 1,211 (Vj.: 2,707) Mrd. EUR. Insgesamt summierten sich die Großschäden auf 4,7 (3,1) Mrd. EUR. „In diesem Jahr werden wir wieder an die vor der Pandemie anvisierte Gewinnhöhe (2,8 Mrd. EUR) anknüpfen”, versprach CEO Wenning. „Die Voraussetzungen stimmen.” Bei der Vertragserneuerung zum Jahreswechsel wurde 10,9% mehr Geschäft gezeichnet, gleichzeitig konnten die Preise um 2,4% erhöht werden.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben auch vor dem Getränke-Abfüllanlagenbauer Krones im vergangenen Jahr nicht Halt gemacht. Bei einem nach vorläufigen Zahlen um 16,1% reduzierten Umsatz von 3,32 Mrd. EUR ist das EBITDA auf 133,2 (227,3) Mio. EUR gesunken. Unter dem Strich stand ein Minus von 79,7 (+9,2) Mio. EUR. Im laufenden Jahr erwartet der Vorstand ein Umsatzplus von 2,5 bis 3,5% und eine EBITDA-Marge von 6,5 bis 7,5% (4,0%).
Anheuser Busch hat in Q4 ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 5,066 Mrd. US-$ (-2,4%) erzielt und damit die Erwartungen übertroffen. Für das Gesamtjahr ergibt sich ein EBITDA von 17,321 Mrd. US-$ (-12,9%). Für 2021 rechnet der Vorstand mit einem "bedeutend" besseren Ergebnis.
Devisen
Positive Konjunkturdaten aus dem Gemeinschaftsraum sorgten beim Euro für anziehende Notierungen.
Öl / Gold
Die Ölpreise konnten sich zunächst weiter verbessern, haben dann aber einen Großteil der Gewinne wieder abgegeben. Der Abwärtstrend beim Goldpreis hielt auch am Berichtstag an.