Am Morgen: BMW, Daimler, McDonald´s und STMicroelectronics im Fokus - Nord LB Kolumne
Die in den USA gemeldeten Wachstumszahlen haben für das IV. Quartal 2020 einen Zuwachs des BIP von 4,0% (ann.) geliefert, was nahe den Erwartungen liegt. Die Phase ganz extremer Ausschläge nach unten und nach oben ist vorbei. Zumindest in den gesamtwirtschaftlichen Wachstumszahlen sind Anzeichen von „Back to Normal“ erkennbar. Die Überwindung der Pandemie ist zwar noch längst nicht erfolgt, die zweite Welle hat aber – trotz höherer Infektions- und Todeszahlen – makroökonomisch deutlich weniger katastrophale Auswirkungen als noch die erste Welle. Die anhaltend hohen Infektionszahlen und die Real-Time-Tracker deuten dennoch darauf hin, dass der Aufhellungspfad im I. Quartal 2021 kaum an Dynamik gewinnen kann. Wir erwarten einen Zuwachs nochmals von um die 3% Q/Q (ann.). Der volle Erholungsprozess wird wohl erst nach sukzessiver Eindämmung des Virus an Fahrt aufnehmen können. Erst dann kann der verunsicherte Konsument wieder zuversichtlicher die Einkaufszentren aufsuchen – darin liegt wie so oft der Schlüssel zur US-Konjunktur. Die Geschwindigkeit der Impfungen spielt dabei eine große Rolle.
Rentenmarkt
Die Eintrübung der Wirtschaftsstimmung in der Euro-Zone und eine schwächere Tendenz an den Aktienmärkten haben deutschen Bundesanleihen nur kurzfristig Gewinne beschert. Im späteren Handel belasteten verbesserte Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt die deutschen Staatsanleihen. US-Staatsanleihen standen gestern unter Druck. Ein deutlich erholter US-Aktienmarkt und positive Nachrichten vom USArbeitsmarkt ließen das Interesse an festverzinslichen Papieren gen Süden tendieren.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt machte im späten Handel dank der positiven Vorgaben der Wall Street seine morgendlichen Verluste wett und schloss mit einem leichten Plus. DAX +0,33%, MDAX +0,38%, TecDAX +0,30%.
An der Wall Street griffen Anleger beflügelt von der Bilanzsaison wieder zu. Gefragt waren Indexschwergewichte wie Microsoft, Facebook, Netflix und Alphabet, die am Tag zuvor teilweise die größten Verluste seit drei Monaten verbucht hatten. Dow Jones +0,99%, S&P-500 +0,98%, Nasdaq Comp. +0,50%. Nikkei 225 nach Gewinnmitnahmen schwach bei 27.663,39 P.
Unternehmen
Ein guter Verlauf von Q4 hat bei BMW 2020 zu deutlich höheren Einnahmen im Kerngeschäft geführt. Der operative Mittelzufluss sei auf 3,4 (2019: 2,6) Mrd. EUR gestiegen, teilte BMW mit. Die Eigenkapitalrendite habe 2020 trotz der Corona-Krise nur leicht unter dem Vorjahresniveau gelegen, weil der verstärkte Absatz von Gebrauchtwagen das lukrative Geschäft mit Finanzdienstleistungen beflügelte.
Der französisch-italienische Chiphersteller STMicroelectronics hat in Q4 einen Nettoumsatz von 3,24 Mrd. US-$ erzielt und damit die ursprüngliche Prognose von knapp 3 Mrd. US-$ deutlich übertroffen. Der Nettogewinn lag bei 582 Mio. US-$. In Q1 will das Unternehmen den Umsatz deutlich gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern.
Daimler hat mit einem unerwarteten Endspurt die eigenen Gewinnerwartungen und die Prognosen der Analysten übertroffen. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen habe im vergangenen Jahr bei 6,6 Mrd. EUR gelegen, teilte Daimler mit. Experten hatten im Schnitt nur gut 5,2 Mrd. EUR erwartet. Für Q1 2021 gibt sich Daimler jedoch zurückhaltend. Die Engpässe in der Versorgung mit Chips und die Folgen der andauernden Corona-Pandemie würden das 1. Quartal beeinflussen, hieß es.
McDonald´s musste durch die Lockdown-Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie im abgelaufenen Quartal Einbußen hinnehmen. Weltweit fielen die Erlöse um 2,1% auf 5,31 Mrd. US-$, der Nettogewinn sank um 12,4% auf 1,38 Mrd. US-$.
Devisen
Der Euro konnte sich trotz erneuter Aussagen eines hochrangigen EZB-Mitglieds, dass man eine Aufwertung begrenzen werde, stabil halten und im späteren Handel sogar noch zulegen.
Öl / Gold
Die Ölpreise konnten im Einklang mit einer im Verlauf eintretenden Verlustbegrenzung an den Aktienmärkten ihre Abschläge eingrenzen. Der Goldpreis bleibt weiter in seiner engen Spanne zwischen 1.825 und 1.870 US-$ gefangen.