Am Morgen: Boeing, SAF-Holland und Software AG im Fokus - Nord LB Kolumne
Der japanische Außenhandel ist im Oktober im Jahresvergleich nur noch um 0,2% gesunken und hat damit deutlich besser abgeschnitten als von Experten erwartet. Noch im September waren die Exporte um 4,9% zurückgegangen. Importiert hat das Land allerdings deutlich weniger als prognostiziert. Verglichen mit dem Vorjahr brachen die Einfuhren um 13,3% ein.
Der europäische Automarkt litt im Oktober unter den erneuten Corona-Beschränkungen in vielen Ländern der EU. Der Zuwachs im Vormonat erwies sich damit als Eintagsfliege. Im Oktober sanken die Pkw-Neuzulassungen in der EU um 7,8% auf knapp 954.000. In den ersten zehn Monaten lag das Minus damit bei knapp 27%. Die heftigsten Rückgänge gab es in Spanien (-36,8%) und in Italien (-30,9%). Deutschland hielt sich mit minus 23,4% noch vergleichsweise gut.
Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist vor der 2. Corona-Welle gestiegen. Im September wuchs der Auftragsbestand saison- und kalenderbereinigt um 1,0% zum Vormonat. Dabei nahmen die offenen Aufträge aus dem Inland um 1,3% zu, die aus dem Ausland um 1,0%.
Der US-Wohnungsmarkt profitiert von günstigen Immobilienkrediten. Die Zahl der begonnenen Neubauten stieg im Oktober um 4,9% zum Vormonat auf eine Jahresrate von 1,53 Mio. Ökonomen hatten lediglich mit 1,46 Mio. gerechnet.
Rentenmarkt
Die Kurse deutscher Staatsanleihen zeigten sich gestern kaum verändert. Es gab nur wenig Impulse. Ein impulsarmer Handel war auch bei den US-Anleihen festzustellen. Die Kurse der Festverzinslichen gaben im Handelsverlauf dennoch etwas nach.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt brauchte gestern etwas Anlauf, bevor sich eine freundliche Tendenz durchsetzen konnte. Erneut halfen Nachrichten zum Impfstoff gegen das Coronavirus. DAX +0,52%, MDAX +0,52%, TecDAX +0,56%. Im MDAX stand die Software AG (+11,78%) im Fokus. Analysten zeigten sich von optimistischen Prognosen für den Auftragseingang angetan.
Die Hoffnung auf eine Rückkehr zur Normalität dank eines wirksamen Corona-Impfstoffes konnte die Wall Street nur anfänglich beflügeln. Weiter steigende Corona-Infektionszahlen und die Debatte über weitere Beschränkungen zur Virus-Eindämmung drückten die Indices ins Minus. Dow -1,2%, S&P 500 -1,2%. Nikkei-225 leichter bei 23.634,34 Punkten.
Unternehmen
Fortschritte beim Konzernumbau machen die Software AG für das Gesamtjahr –trotz jüngster Umsatzeinbußen– in einigen Bereichen optimistischer. Das Unternehmen bestätigte zudem die Ende Oktober vorgelegten Zahlen. Demnach sanken die Erlöse in Q3 um 17% auf 185,4 Mio. EUR. Das Betriebsergebnis (EBIT) brach um 58% auf 24,9 Mio. EUR ein. Das Unternehmen bestätigte auch das mittelfristige Ziel, bis zum Jahr 2023 einen Umsatz von 1 Mrd. EUR zu erwirtschaften.
Die Coronavirus-Pandemie hat den Umsatz von SAF Holland in Q3 deutlich zurückgehen lassen. Die Erlöse seien auf gut 232 (Vorjahr: 313,2) Mio. EUR gefallen, teilte der Lkw-Zulieferer mit. In den ersten neun Monaten lag der Rückgang damit bei knapp 30%. Allerdings habe sich im Oktober die Erholung fortgesetzt.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat grünes Licht für den Flugbetrieb der Unglücksmaschine Boeing 737 Max gegeben. Unter Auflagen dürfe die vor 20 Monaten mit einem Startverbot belegte Maschine des US-Flugzeugbauers Boeing wieder abheben, teilte die FAA mit. Voraussetzung sei aber neben speziellen Piloten-Schulungen eine neue Steuersoftware. FAA-Chef Dickson zeigte sich zu 100% von der Sicherheit der 737 MAX überzeugt.
Devisen
Der Euro legte gestern zu, für den Sprung über die Marke von 1,19 USD reichte es jedoch nicht. Marktbeobachter verwiesen auf jüngste Medienberichte, die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien machen.
Öl / Gold
Die Ölpreise sind wieder gestiegen. Nachdem sie sich im frühen Handel kaum bewegt hatten, legten sie im Laufe des Tages zu. Die Hoffnung auf eine stärkere Nachfrage nach Rohöl in Asien rückte etwas stärker in den Vordergrund. Marktbeobachter verwiesen auf Raffineriebetreiber in China, Japan und Südkorea, die zuletzt verstärkt zugekauft hätten.