Am Morgen: Lufthansa, Sartorius, UBS und IBM im Fokus - Nord LB Kolumne
In Deutschland ist der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im Sept. gegenüber dem Vormonat überraschend um 0,4% gestiegen. Ökonomen waren sogar von einem Rückgang um 0,1% ausgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Erzeugerpreise um 1,0% (Prognose: -1,4%) zurück.
Rentenmarkt
Ohne marktbestimmende Konjunkturdaten blieb es bei den deutschen Staatsanleihen am Dienstag relativ ruhig. Steigende Kurse am US-Aktienmarkt belasteten die Notierungen der US-Staatsanleihen.
Aktienmarkt
Die anhaltend hohen Corona-Neuinfektionszahlen haben die Anleger vorsichtiger werden lassen und am Ende zu Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt geführt. DAX -0,92%, MDAX -0,44%, TecDAX -1,35%. Zurückhaltende Analystenaussagen sorgten bei FMC am DAX-Ende für ein Minus von 5,52%, derweil der „Lauf“ der Deutschen Bank-Aktie mit einem Zuwachs von 1,88% weiter anhielt.
Die nach Aussagen der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Pelosi, zuletzt wieder gestiegenen Hoffnungen auf ein zusätzliches US-Corona-Hilfspaket haben die Wall Street angetrieben. Dow Jones +0,40%, S&P 500 +0,47%, Nasdaq-Comp. +0,33%. IBM büßten nach den Quartalszahlen 6,49% ein. Die Anleger störten sich vor allem am fehlenden Ausblick. Nikkei-225 aktuell etwas freundlicher bei 23.660 Pkt. (+0,40%).
Unternehmen
Jenoptik hat erneut die Prognose für den Jahresumsatz aufgrund der anhaltend schwachen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und eines deutlich erhöhten Risikos in Bezug auf die Corona-Pandemie gesenkt. Der Vorstand erwartet für das GJ 2020 ohne TRIOPTICS einen Umsatz zwischen 730 und 750 Mio. EUR (bisher 770 bis 790 Mio. EUR). Dies entspreche einem Rückgang zum Vorjahr um 10 bis 13%, hieß es. Nach vorläufigen Schätzungen habe sich der Auftragseingang in Q3 auf Vorjahresniveau stabilisiert. Nach einer weiteren Verbesserung der Ergebnisqualität in Q3 ggü. Q2 wird dagegen die adjustierte EBITDA-Marge für das Gesamtjahr nunmehr am oberen Ende der bisher prognostizierten Spanne von 14,5 bis 15,0% gesehen.
Die Lufthansa musste auch in Q3 einen Milliardenverlust hinnehmen. Von Juli bis September sei ein bereinigter Betriebsverlust (EBIT) von 1,26 Mrd. EUR entstanden, teilte die Airline auf Basis vorläufiger Daten mit. Nach neun Monaten ergibt sich damit ein operativer Verlust von 4,16 Mrd. EUR.
Eine starke Nachfrage und der Einfluss von Zukäufen haben beim Laborausrüster Sartorius in den ersten neun Monaten zu einer deutlichen Verbesserung des Umsatzes und des Gewinnes geführt. Die Erlöse stiegen um 25,2% auf 1,680 Mrd. EUR, das operative Ergebnis (EBITDA) kletterte um 35,3% auf 361,1 Mio. EUR nach oben. Im Gesamtjahr rechnet der Vorstand nun mit einem Umsatzzuwachs am oberen Ende der Prognosespanne von 26 bis 30%. Die operative EBITDA-Marge wird nun bei etwa 29,5% (bisher: 28,5%) prognostiziert.
Die Schweizer Großbank UBS hat in Q3 einen Gewinnsprung hingelegt. Der Reingewinn verdoppelte sich fast auf 2,1 Mrd. US-$. Neben einem besser als erwartet laufenden Tagesgeschäft trug auch ein Erlös aus dem Verkauf der Fondsvertriebsplattform Fondscenter zu der Gewinnexplosion bei.
Die anhaltende Schwäche im traditionellen Hardware-Geschäft sorgte bei IBM in Q3 für einen um 2,6% niedrigeren Umsatz von 17,56 Mrd. US-$. Florierende Cloud-Umsätze bremsten den Umsatzschwund erheblich, konnten ihn aber nicht ganz kompensieren. Dagegen erhöhte sich der Nettogewinn marginal auf 1,70 (1,67) Mrd. US-$.
Procter & Gamble hat in Q1 (30.09.) den Umsatz überraschend stark auf 19,32 (17,80) Mrd. US-$ ausgeweitet und dabei von der hohen Nachfrage nach Papierhandtüchern und Reinigungsmitteln profitiert. Vor diesem Hintergrund hob der Vorstand seine Umsatz- und Gewinnprognose für das GJ 2020/21 an und erwartet nun ein Umsatzplus von 3 bis 4% (bisher: 1 bis 3%.). Das Ergebnis je Aktie soll um 5 bis 8% (bisher: 3 bis 7%) steigen.
Devisen
Der Euro konnte seine Aufwärtsbewegung fortsetzen.
Öl / Gold
Die Ölpreise tendierten etwas freundlicher. Am Ölmarkt hoffen die Akteure auf ein neues US-Konjunkturpaket, welches die Rohölnachfrage ankurbeln könnte. Gold blieb auch am Dienstag stabil über 1900 US-$ je Feinunze.