Commerzbank: Nach der Kritik
Bei der Commerzbank wird Aufsichtsratschef Schmittmann das Gremium Anfang August verlassen, er legt seinen Posten nieder. CEO Zielke will bis spätestens Ende des Jahres aus dem Vorstand ausscheiden. Er will damit den Weg für einen Neuanfang frei machen. Schmittmann will zugleich aufkommende Personaldebatten verhindern.
Die Kritik an der Führung hat sich zuletzt verschärft. Manch einem Investor war das Ziel, bis 2023 eine Eigenkapitalrentabilität von 4 Prozent zu schaffen, nicht hoch genug. Ob dies zum Überleben einer eigenständigen Bank ausreichend ist, ist eine weitere Frage. Vor allem der Finanzinvestor Cerberus forderte zuletzt höhere Einsparungen. Die Amerikaner sind mit 5 Prozent an der Commerzbank beteiligt. Das Bund, mit 16 Prozent der größte Eigner der Bank, hat seinen Einfluss bei den Personalien offenbar nicht genutzt.
Die Analysten der Nord LB bleiben bei der Halteempfehlung für die Aktien der Commerzbank. Das Kursziel für die Papiere der Bank steigt von 3,50 Euro auf 4,30 Euro an.
Für einen wirklich großen Wurf bei der Bank braucht es höhere Investitionen in die Digitalisierung. Dazu müsste es vermutlich eine Kapitalerhöhung geben. Viele Investoren werden auf ein Sparprogramm hoffen, das kann dem Kurs ein wenig Phantasie geben.
Die Aktien der Commerzbank gewinnen heute 8,0 Prozent auf 4,456 Euro.