Südkoreanische Börse mit leichten Gewinnmitnahmen im November 2019 - Commerzbank Kolumne
Der südkoreanische MSCI-Index brach in der ersten Augusthälfte 2019 kräftig ein und fiel bis auf ein Jahrestief von 1.891 Punkte (6. August 2019). Verantwortlich für die schwache Performance zeichneten vor allem der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie derjenige zwischen Südkorea und Japan. Im September und Oktober 2019 kam es dann zu einer Erholung. Der südkoreanische MSCI-Index gewann 6,9% bzw. 4,6%. Ausschlaggebend für den Kursanstieg waren vor allem die Notenbanksitzungen in den USA und in Europa. Beide Zentralbanken zeigten sich sehr expansiv, was Befürchtungen über eine drohende (globale) Rezession wieder abmilderte. In der Folge stiegen vor allem zyklische Titel (auch aus dem Technologiesektor) deutlich an und verhalfen der südkoreanischen Börse zu einem kleinen Comeback. Hinzu kam die Hoffnung auf eine baldige Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Hier wird mittlerweile eine Teileinigung angestrebt. Im November 2019 kam es dann wieder zu leichten Gewinnmitnahmen. Der MSCI Korea-Index büßte rd. 1,5% ein. Seit Jahresbeginn legte er damit um 1,4% zu. Verantwortlich für den leichten Kursverlust zeichnete die relativ schwache Berichtssaison für das dritte Quartal 2019. Hier machen sich die negativen Auswirkungen der globalen Wachstumsschwäche infolge der Handelsstreitigkeiten bemerkbar. Nachdem wir unser Votum für den südkoreanischen Aktienmarkt am 30. Januar 2018 von Übergewichten auf Neutral herabgestuft und zu Gewinnmitnahmen empfohlen haben, hat der KOSPI-Index deutlich an Wert verloren. Wir bestätigen unser neutrales Votum für die Börse in Südkorea. Zwar ist die Börse mit einem KGV von 11,2 auf Basis des für das Jahr 2020 geschätzten Wachstums der Firmengewinne von fast 30% (J/J) relativ günstig bewertet. Allerdings bleibt kurzfristig eine hohe Unsicherheit in Bezug auf das Thema Handelsstreit zwischen den USA und China bzw. Südkorea und Japan bestehen.
Anleihen
Euroraum: Industrieproduktion (Okt.), 11:00 Uhr
Euroraum: EZB Zinsentscheid, 13:45 Uhr
USA: Erzeugerpreise (Nov.), 14:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
Großbritannien: Parlamentswahlen, heute
Die US-Notenbank (Fed) hat auf ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr wie erwartet den Zielkorridor für die Fed Funds Rate bei 1,50-1,75% unangetastet gelassen. In ihrem Statement hat sie die Zeile über die anhaltende Unsicherheit für die Konjunkturaussichten gestrichen. Nun werden mit der Beobachtung „der globalen Entwicklung und des gedämpften Inflationsdrucks“ zwei Abwärtsrisiken ausdrücklich erwähnt. Dies stützt die Einschätzung, dass die Fed für einige Zeit abwartet und der nächste Zinsschritt eher weiter nach unten als wieder nach oben geht. Fed-Chef Jerome Powell betonte erneut, dass nur wesentliche Neueinschätzungen der wirtschaftlichen Aussichten eine Zinsänderung bewirken könnte. Eine Zinsanhebung ist wohl weit entfernt, da Powell dafür einen signifikanten und anhaltenden Anstieg der Inflation voraussetzt. Das Hauptziel der Fed besteht weiterhin darin, die wirtschaftliche Expansion so weit wie möglich zu verlängern. Wir halten es deshalb für wahrscheinlich, dass die Fed den Leitzins im nächsten Jahr im Falle schwächerer Konjunkturdaten prophylaktisch senken wird. Der US-Dollar gab gestern ggü. dem Euro deutlich nach. Der Euro stieg auf 1,1140 US-Dollar. Auch die Staatsanleiherenditen gingen zurück. In den USA stiegen die Verbraucherpreise im November um 0,3% M/M (nach +0,4% M/M) zwar etwas stärker als erwartet. Die Inflationsrate erhöhte sich dadurch von 1,8% auf 2,1% J/J. Die Kernrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) legte wie erwartet um 0,2% J/J; die Kerninflationsrate verharrte bei 2,3% J/J. Damit stieg zwar die Inflationsrate auf ein Jahreshoch, aber die stabile Kernrate zeigt, dass der unterliegende Preisdruck in den USA weiterhin sehr gedämpft ist.
Aktien
Deutsche Lufthansa, Verkehrszahlen 11/2019
Adobe, Ergebnis Q4
Costco Wholesale, Halbjahreszahlen
Die europäischen Aktienbörsen konnten am Mittwoch den Erholungstrend vom Dienstagnachmittag weiter fortsetzen. Im deutschen Leitindex Dax 30 legten vor allem die Aktien von E.ON (+2,7%) deutlicher zu. Der Versorger profitierte dabei von einer positiven Analystenstudie. Ganz am Ende des Kurstableaus fanden sich hingegen wie am Vortag die Anteilscheine von Wirecard (-4,5%) wieder. Im MDax sprangen die Titel des Kupferproduzenten Aurubis (+10,9%) nach starken Jahreszahlen markant an. Nach zwei verhaltenen Handelstagen fand auch der EUROSTOXX 50 wieder auf die Gewinnspur zurück, wesentlich getrieben durch den Kurssprung von Inditex (+5,2%). Der Modehändler mit der bekannten Marke Zara hatte mit seinen Zahlen für das dritte Geschäftsquartal positiv überrascht. Ansonsten zeigten sich die Anleger vor den britischen Wahlen, den beiden Notenbanksitzungen und möglicherweise neuen Strafzinsen doch weiterhin zurückhaltend. Auf Branchenebene herrschten unter der Führung der Versorger (+1,3%) hauptsächlich leichte Gewinne vor, lediglich Immobilienaktien (-0,6%) sowie Öl & Gas (-0,4%) tendierten etwas schwächer. Auch an der Wall Street schlossen die Indizes leicht im Plus. Die Fed hatte wie erwartet relativ zu-rückhaltend kommuniziert. Während S&P 500 und Nasdaq 100 etwas besser performten, konnte der Dow Jones nur marginal zulegen. Hier belastete insbesondere die Entwicklung der Aktien von Home Depot (-1,8%). Die Baumarktkette hatte ihre Umsatzprognose für das kommende Jahr gekürzt. Auf Branchenebene legten insbesondere IT und Industrie (jeweils +0,7%) zu, während Immobilienaktien (-0,8%) schwächer tendierten. In Asien fanden die Märkte heute Morgen keine einheitliche Tendenz. Der Hang Seng in Hongkong konnte erneut deutlich zulegen.