Die Gründe für die Goldpreiskorrektur - Commerzbank Kolumne
Die Goldpreiskorrektur um 100 $/Feinunze ist nach dem vorangegangenen Preisanstieg um 280 $/Feinunze eine normale Reaktion. Sie verläuft parallel zur Korrektur der nominalen und vor allem realen Renditen. Das heißt, Notenbankgeld wirft wieder etwas mehr Rendite ab und gewinnt dadurch an Konkurrenzfähigkeit g Gold. Da besonders Staatsanleihen als sicherer Hafen fungieren, spiegelt der Renditeanstieg auch die höhere Risikoneigung an den Märkten wider (Entspannung im Handelsstreit und beim Brexit, Konjunkturstabilisierung). Allerdings steht die Konkurrenzfähigkeit von Notenbankgeld unter Druck: Nach dem Schrumpfen der Notenbankbilanzen bis Juli nehmen sie wieder um ca. 100 Mrd. $ pro Monat zu.
Anleihen
Großbritannien: Verbraucherpreise (Okt.), 10:30 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (September), 11:00 Uhr
USA: Verbraucherpreise (Oktober), 14:30 Uhr
Am Rentenmarkt herrschte gestern wenig Bewegung. Gegenüber dem Vortag gab es nur geringe Kursveränderungen. Von der Politik kamen während der Handelszeiten kaum Impulse und auch die veröffentlichten Daten brachten keinen rechten Schwung in den Handel. Die Optimisten konnten sich zumindest gestern über die ZEW-Novemberumfrage freuen. Der ZEW-Indikator für die Geschäftserwartungen stieg spürbar von -22,8 auf -2,1 Punkte an; Volkswirte hatten zwar mit einem Anstieg gerechnet, jedoch nicht mit einem so kräftigen. Wir warnen jedoch vor zu viel Optimismus: Zwar scheinen sich die Frühindikatoren zu stabilisieren, im Handelsstreit zwischen den USA und China rückt ein Zwischenabkommen immer näher und beim Brexit dürfte die Wahrscheinlichkeit für einen geordneten Ausstieg des vereinigten Königreichs aus der EU zugenommen haben. Aber: Trotz einer sich abzeichnenden Belebung der Weltwirtschaft in den kommenden Monaten, gehen wir nur von einer schwachen Erholung aus. Chinas Wirtschaftswachstum bleibt gedämpft so lange der Handelsstreit nicht endgültig gelöst ist und auch die strukturellen Probleme Chinas wie die hohe Verschuldung nicht abnehmen. Zudem belastet der Handelsstreit auch die US-Konjunktur. Aus dem Vereinigten Königreich kamen gemischte Nachrich-ten zum britischen Arbeitsmarkt. Zwar fiel die Arbeitslosenquote in den drei Monaten bis September um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8%. Damit wurde ein Rekordtief eingestellt, das zuletzt Mitte der 1970er-Jahre durchbrochen wurde. Andererseits sank die Beschäftigung im selben Zeitraum deutlich um 58 000 Stellen. Außerdem erhöhten sich Löhne und Gehälter im September mit 3,6% nicht mehr so stark wie im Vormonat (3,7% – revidiert von +3,8%).
Aktien
Lanxess, Ergebnis Q3
Bilfinger, Leoni, Ergebnis Q3
Deutsche Euroshop, Deutsche Wohnen, Ergebnis Q3
HHLA, Salzgitter, Ergebnis Q3
Fraport, Deutsche Lufthansa, Verkehrszahlen 10/2019
Cisco, Ergebnis Q1
Nach einem Tag Verschnaufpause haben die europäischen Aktienbörsen ihren positiven Trend der Vorwochen wieder aufgenommen. Der Kursanstieg am Dienstag fiel dabei relativ breit gefächert aus, nur wenige Branchen konnten nicht mit-ziehen. Eine deutliche Erholung der ZEW-Konjunkturerwartungen sowie starke Quartalszahlen von Infineon sowie der Deutschen Post hievten den deutschen Leitindex wieder in den Bereich des zuletzt erreichten Jahreshochs. Beim Halbleiterspezialisten Infineon (+6,2%) goutierten die Anleger trotz des verhaltenen Ausblicks eine überraschend gute Geschäftsentwicklung. Die Deutsche Post (+3,8%) überzeugte auf Basis starker Margen mit einem operativen Wachstum, das deutlich über den Markterwartungen lag. Im EUROSTXX 600 konnten fast alle Branchen zulegen, lediglich Haushaltsgüter und Immobilienaktien (jeweils -0,2%) hinkten dem Markt etwas hinterher. In Spanien reagierten die Anleger enttäuscht auf die sich anbahnende Koalition zwischen Sozialisten und dem Linksbündnis Unidas Podemos. Der IBEX 35 (-0,9%) rutschte nach Veröffentlichung der Vorvereinbarung ins Minus. Die Leitindizes der Wall Street starteten mit leichten Gewinnen in den neuen Handelstag. Letztendlich trat der Dow Jones Industrial den dritten Tag in Folge auf der Stelle. Stärkste Titel im Leitindex waren die Aktien von Walt Disney (+1,4%). Hier honorierten die Anleger den US-Start der Streaming-Plattform Disney+, mit welcher der Mediengigant Netflix den Kampf ansagt. Die asiatischen Börsen verzeichnen heute Morgen in der Breite Verluste. Insbesondere der Hang Seng leidet unter den sich ausweitenden Unruhen.