Commerzbank legt Übernahmeangebot für comdirect vor
Bereits jetzt hält die Commerzbank mit rund 82 Prozent der Anteile die Mehrheit an der comdirect bank, die aus dem MDAX-notierten Bankkonzern hervor ging. Nun soll die Direktbank aus Quickborn wieder komplett in den Commerzbank-Konzern integriert werden. Der Finanzdienstleister hatte zuletzt bereits ein Übernahmeangebot für die comdirect-Aktien im Streubesitz angekündigt und dieses heute vorgelegt.
„Die Commerzbank bietet den Aktionären der comdirect 11,44 Euro je Aktie in bar. Dies entspricht einer Prämie von 25 Prozent auf den Xetra-Schlusskurs der comdirect-Aktie vom 19. September 2019, dem Tag vor Veröffentlichung der Ad-hoc-Mitteilung zum Strategieentwurf „Commerzbank 5.0”, so der MDAX-notierte Konzern am Mittwoch. Die Angebotsfrist für das Erwerbsangebot läuft bis zum 6. Dezember 2019.
Mit dem Angebot ist eine Mindestannahmequote von 90 Prozent verbunden. Kommt die Commerzbank über diese Schwelle, wäre eine Verschmelzung per Squeeze-Out möglich.
Commerzbank-Chef Martin Zielke spricht von einem „attraktiven Angebot”. „Die Aktie der comdirect wurde in den letzten zehn Jahren zumeist unter dem Angebotspreis gehandelt. Dass die comdirect-Aktie zuletzt über dem Angebotspreis notierte, ist aus unserer Sicht Spekulationen über eine mögliche Erhöhung des Angebots geschuldet. Weil wir aber an unserem Angebot festhalten, empfehle ich den comdirect-Aktionären, es anzunehmen. Denn es besteht ein potenzielles Kursverlust-Risiko für die comdirect-Aktie, falls unser Angebot scheitern sollte. Zudem gibt es für die Aktionäre, die ihre Aktien andienen, kein Risiko, im Vergleich zu einer Barabfindung in einem Squeeze-out schlechter gestellt zu werden”, so der Manager. Das Unternehmen geht davon aus, dass eine Barabfindung bei einem Squeeze-Out die gebotenen 11,44 Euro nicht überschreiten würden.