Mutares: Ein permanenter Dividendenzahler
Der Kapitalmarkttag von Mutares in Frankfurt ist auf großes Interesse gestoßen. Rund 80 Teilnehmer haben sich über die Neuigkeiten bei Mutares informiert. Im laufenden Jahr hat Mutares bisher sieben Transaktionen abgeschlossen, mit dem angestrebten Kauf von Q-Logistics ist die achte Transaktion fast in trockenen Tüchern. Dabei fokussiert sich Mutares auf Restrukturierungsfälle. Das Netzwerk von Mutares ist inzwischen breit gefächert. Man hat Büros in München, Paris, Mailand, London und Helsinki. Im Februar 2020 wird ein weiteres Büro in Frankfurt eröffnet.
Für 2019 plant Mutares mit einem Umsatz von leicht über 1,0 Milliarden Euro, doch dies soll nur ein Durchgangsziel sein. Innerhalb von zehn Jahren will die im Scale notierte Gesellschaft ihren Umsatz auf 5 Milliarden Euro steigern. Beim bereinigten EBITDA soll der Wert 2019 weiter ansteigen, 2018 lag das bereinigte EBITDA bei 4,5 Millionen Euro.
Immer wieder ist auf dem Kapitalmarkttag vor allem von Vorstandschef und Gründer Robin Laik zu hören, dass Mutares großen Wert auf die Dividende legt. Die Gesellschaft soll am Markt als verlässlicher Dividendenzahler gesehen werden. An dieser Strategie hat Laik selber ein großes Interesse, ist er doch Großaktionär von Mutares. Vorstand und Aufsichtsrat halten zusammen rund 40 Prozent aller Papiere und sind daher besonders an einer erfolgreichen Arbeit und damit zusammenhängend an hohen Ausschüttungen interessiert. Man will diese Ausschüttung an die Aktionäre bei 1,00 Euro stabil halten. Damit erreichen die Münchener eine Dividendenrendite von fast 10 Prozent. Für deutsche Verhältnisse ist dies ein sehr hoher Wert. Dies ist sicherlich ein Grund, warum Laik seine Gesellschaft als deutlich unterbewertet ansieht.
Die Reihe der Exits soll sich bei Mutares fortsetzen. Für das kommende Jahr ist mindestens ein profitabler Exit geplant, die entsprechenden Entscheidungen werden derzeit vorbereitet. Doch auch bei den Zukäufen dürfte es weitere Nachrichten geben. Laut CFO Mark Friedrich ist die Pipeline sehr groß, er sieht viele Möglichkeiten für weitere Akquisitionen. Klar macht Friedrich auf dem CMD, dass es die Strategie von Mutares ist, jedes Unternehmen zu einem Exit zu führen. Ein dauerhaftes Halten von Gesellschaften ist nicht geplant, ein realistischer Exit ist jedoch erst nach frühestens fünf Jahren möglich. Denn zunächst sollen die erworbenen Unternehmen wirtschaftlich wieder in die richtige Spur kommen.
Balcke Dürr gehört seit 2016 zu Mutares. Damals machte die Gesellschaft einen Umsatz von 139 Millionen Euro, das EBITDA stand bei rund -20 Millionen Euro. Im laufenden Jahr wird mit einem Umsatz von 124 Millionen Euro gerechnet, allerdings hat sich das Vorzeichen beim Ergebnis gedreht, die erwartete bereinigte EBITDA-Marge liegt bei 4,8 Prozent. Auch für 2020 zeigen sich die Verantwortlichen von Balcke Dürr optimistisch, die Lage soll sich weiter verbessern. Dabei sind weitere add-on-Zukäufe möglich.
Ähnlich ist die Situation bei Donges. Das Unternehmen wurde im März 2018 erworben. 2017 lag der Umsatz von Donges bei 41 Millionen Euro, 2019 sollen es 251 Millionen Euro sein, für 2020 werden 365 Millionen Euro angepeilt. Falls ein großes Brückenprojekt dann schon spruchreif ist, könnte die Marke von 400 Millionen Euro fallen. Und auch hier wird mit einem klar positiven EBITDA gerechnet.
Die Analysten von Baader zeigen sich nach dem CMD von Mutares überzeugt. Sie bestätigen die Kaufempfehlung für den Titel. Das Kursziel sehen die Analysten bei 11,50 Euro.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Mutares.