Siemens & Co.: Gas und Erneuerbare Energien weiter im Fokus - Commerzbank Kolumne
Welche Primäenergieträger werden in der Zukunft wichtig sein? Fragezeichen gab es zuletzt beim Gas-Anteil am Energiemix. Das aktuell ungünstig verlaufende Geschäft mit Gasturbinen belastete zuletzt insbesondere den Aktienkurs von General Electric, aber auch den von Siemens. Eine Expertenstudie zeigt aber günstige langfristige Perspektiven für den Energieträger. Auf lange Sicht sollten sich die Investitionen in diesem Bereich mindestens wieder stabilisieren, auch wenn kurzfristig weiter Geduld erforderlich ist. Auch der Börsengang der Siemens-Gasturbinensparte hat dadurch eine Perspektive. Wenig überraschend kommt den Erneuerbaren Energien eine immer stärkere Rolle zu. Das eröffnet Aktien auch aus diesem Umfeld unabhängig von aktuellen globalen Subventionskürzungen interessante Chancen.
Anleihen
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes (Aug.), 10:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Einkaufsmanagerindizes Markit (Aug.), 15:45 Uhr
Euroraum: Verbrauchervertrauen (Aug.), 16:00 Uhr
Gestern tendierten die Rentenmärkte schwächer. Die Risikoaversion der Kapitalanleger ging zurück und es waren riskantere Anlagen gefragt. Dementsprechend schleppend verlief die Nachfrage nach der neuen 30-jährigen Bundesanleihe mit einem Kupon von 0% und einer Emissionsrendite von minus 0,11%. Geplant war der Verkauf eines Volumens von 2 Mrd. Euro, allerdings wurde nur ein Volumen von 824 Mio. Euro an den Mann gebracht. Das zeigt, dass den Anlegern die gebotene Rendite zu gering ist. Die Rentenrallye dürfte damit aber noch nicht zu Ende sein. Sollten die Notenbanken jedoch enttäuschen, werden die Anleger wieder höhere Renditen fordern. Inzwischen weist weltweit ein Volumen von mehr als 16 Bio. Anleihen eine negative Rendite auf. Die Spreadeinengung in Italien ging gestern weiter. Mit dem Rücktritt des italienischen Premiers Conte kam Hoffnung auf, dass ein neues Koalitionsbündnis ohne Salvinis Lega eingegangen wird und Neuwahlen vermieden werden können. Präsident Matarella führt deswegen heute Gespräche mit Vertretern der Parteien. Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung zeigt eine tiefe Spaltung zwischen Befürwortern und Gegnern der Zinssenkungen. Das Fed-Protokoll hat alle Optionen für künftige Schritte offen gelassen. Deshalb steht die Eröffnungsrede des Notenbanksymposiums in Jackson-Hole von Fed-Chef Powell im Blickpunkt. Die Spekulation künftiger Fed-Zinssenkungen, die zuletzt deutlich zugenommen hat, wurde erst einmal etwas gedämpft und der US-Dollar konnte in der Breite leicht zulegen. Heute steht vor allem die Meldung der Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum im Fokus; eine Trendwende ist allerdings noch nicht zu erwarten.
Aktien
HP Inc., Ergebnis Q3
Die europäischen Aktienmärkte tendierten am gestrigen Handelstag sehr freundlich. Die relevanten Leitindizes legten in der Spitze um bis zu 2% (Österreich) zu. Der italienische Leitindex gehörte mit einem Plus von 1,8% ebenfalls zu den Performancespitzenreitern. Ausschlaggebend für den deutlichen Zugewinn in Italien war die Hoffnung der Anleger, dass es nach dem Rücktritt von Premierminister Conte nicht zu schnellen Neuwahlen kommen wird. Hierauf hatte Innenminister Salvini (Partei Lega) spekuliert. Der Dax legte in diesem Umfeld um 1,3% zu. Gefragt waren insbesondere Automobilwerte (BMW: +1,4%; Daimler: +1,5%; Volkswagen: +1,1%) und Automobilzulieferer (Continental: +2,2%), die allerdings ihre Tageshochs nicht verteidigen konnten. Für Rückenwind sorgten hier Spekulationen, wonach es möglicherweise doch noch zu einer Fusion von Fiat Chrysler (+3,3%) und Renault (+3,7%) kommen könnte. In der zweiten Reihe profitierte die stark angeschlagene Aktie von Leoni (+9,9%) von der Votenheraufstufung eines Brokers. Ein Grund für die freundliche Börsentendenz dürfte im Vorfeld der Veröffentlichung der Fed-Protokolle auch die Hoffnung auf eine Fortsetzung der expansiveren Geldpolitik der US-Notenbank sein. Zudem dürfte die EZB ihre Geldpolitik im September nochmals lockern. Auf europäischer Sektorenebene waren gestern insbesondere Industriewerte gefragt, die im Schnitt um 2% zulegten. Selbst Rohstoffwerte legten als Tagesverlierer im Schnitt noch um 0,3% zu. Die US-Börsen tendierten ebenfalls freundlich. Der Dow Jones-Index gewann 0,9%. Auf Sektorenebene (S&P 500) waren nach guten Quartalszahlen einiger Firmen aus diesem Bereich insbesondere Gebrauchsgütertitel gefragt, die durchschnittlich um 1,8% zulegten. Am Ende der Performanceskala rangierten Verbrauchsgüterwerte (+0,3%). Die Börsen in Asien büßten frühe Gewinne oftmals ein und tendierten gegen Handelsende uneinheitlich.