Heidelberger Druck Aktie: Ist das Schlimmste schon vorüber?
Die gute Nachricht für die Heidelberger Druck Aktie am Freitagmorgen: Der Aktienkurs hält sich aktuell stabil. Gestern war der SDAX-Wert nach einer Gewinnwarnung vom ohnehin schon niedrigen Kursniveau noch einmal deutlich abgestürzt. Nach einem Tagestief bei 1,076 Euro ging der Anteilschein des Heidelberger Druckmaschinenkonzerns gestern mit 1,131 Euro und 15,66 Prozent Tagesverlust aus dem Handel. Aktuelle Indikationen notieren bei 1,127/1,138 Euro und damit rund um den gestrigen XETRA-Schlusskurs.
Der Blick in die technische Analyse der Heidelberger Druck Aktie zeigt: Neuland sind die aktuellen Kursniveaus nicht. In der Nähe liegt bei 0,98/1,02 Euro ein erster Unterstützungsbereich und bei 0,921/0,928 Euro das Tief, das der Aktienkurs der Süddeutschen bereits im Jahr 2012 erreicht hat. An der Stelle dürfte aus charttechnischer Sicht starke Unterstützung aufkommen, sollte sich der Abwärtstrend weiter fortsetzen und das gestrige Tief unterschritten werden.
Kann sich der Aktienkurs von Heidelberger Druck erholen, findet der SDAX-Wert um 1,139/1,157 Euro und damit in der Nähe aktueller Indikationen eine erste kleine Hürde. Deutlich höher sind die Hindernisse im Bereich 1,252/1,258 Euro, wo gestern massive charttechnische Verkaufssignale für die Heidelberger Druck Aktie entstanden sind. Hier liegt eine mögliche Pullback-Signalmarke. Kann diese überwunden werden, wäre dies für den Titel ein wichtiges charttechnisches Entspannungssignal.
Die Hiobsbotschaft von Heidelberger Druck kam am Mittwochabend. „Der Geschäftsverlauf der Heidelberger Druckmaschinen AG im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 stand insbesondere zum Ende der Berichtsperiode unter dem Einfluss der zunehmenden Investitionszurückhaltung und entsprechenden Umsatzverschiebung aufgrund der konjunkturellen Eintrübung”, heißt es von Seiten der Gesellschaft in einer Mitteilung. Zwar bestätigt man das Umsatzziej für 2019/2020, erwartet wird ein Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres, die Prognose für die Gewinnmarge und das Nachsteuerergebnis senken die Süddeutschen dagegen. Die bereinigte EBITDA-Marge soll mit 6,5 Prozent bis 7,0 Prozent einen Prozentpunkt schlechter ausfallen als bisher erwartet. Unter dem Strich rechnet Heidelberger Druck nun mit einem ausgeglichenen Ergebnis.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 541 Millionen Euro auf 502 Millionen Euro verbucht. Beim Auftragseingang melden die Süddeutschen einen Rückgang von 665 Millionen Euro auf 615 Millionen Euro - und das „trotz einer deutlich höheren Nachfrage in China als Folge der positiv verlaufenen Messe Print China”, wie Heidelberger Druck meldet. Bereinigt um das Restrukturierungsergebnis hat die Gesellschaft auf EBITDA-Basis einen operativen Gewinn von 14 Millionen Euro erzielt nach zuvor 20 Millionen Euro. Unter dem Strich hat sich der Verlust auf 31 Millionen Euro verdoppelt. Auch das Minus beim Cashflow hat sich von 45 Millionen Euro auf 83 Millionen Euro stark erhöht.