Commerzbank und Deutsche Bank: Platzt der Zusammenschluss?
Nachdem der Widerstand gegen einen - wie auch immer gearteten - Zusammenschluss von Commerzbank und Deutsche Bank in den letzten Wochen deutlich gestiegen ist, könnte der Deal nun endgültig vor dem Aus stehen. Offenbar wollen beide Finanzdienstleister heute eine Stellungnahme abgeben, will die „Bild” erfahren haben. Zum Stand der Gespräche gab es zuletzt widersprüchliche Angaben. Mittlerweile dominiert aber ein mögliches Scheitern der Gespräche die Schlagzeilen.
„Bei den seit Wochen laufenden Gesprächen kommen beiden Seiten offenbar nicht zusammen”, meldet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel am Vormittag. Ein Insider soll den Angaben im Bericht zufolge gegenüber der Zeitung eine Meldung von Reuters hierzu bestätigt haben. Noch sei aber keine finale Entscheidung getroffen, heißt es.
Vor allem bei der Deutschen Bank und hier insbesondere bei Konzernchef Christian Sewing soll ein Zusammenschluss auf wenig Gegenliebe treffen. Der Manager galt von Anfang an als Skeptiker gegenüber einem solchen Deal, der vor allem vom Bund, zugleich Großaktionär bei der Commerzbank, trotz seiner Komplexität und des drohenden massiven Jobverlustes vorangetrieben wurde. Im Aufsichtsrat der Deutschen Bank sorgte vor allem die Komplexität für wachsenden Widerstand gegen einen Zusammenschluss mit der Commerzbank.
Damit könnten zwei andere europäische Kreditinstitute wieder als potenzielle Käufer der Commerzbank ins Spiel kommen. Zuletzt hieß es, dass sowohl die italienische Unicredit als auch die niederländische ING Interesse an einem Kauf des MDAX-notierten Konzerns haben sollen.