Wirecard: Ein Blick nach London zu Network - Die Konkurrenz wird größer
Seit heute notiert ein weiterer Konkurrent von Wirecard an der Börse. Die Aktien von Network International feierten am Morgen in London ihre Börsenpremiere. Die Gesellschaft aus Dubai hat sich trotz der Brexit-Sorgen für London als Börsenheimat entschieden. Dies ist der bisher größte Börsengang in London in diesem Jahr.
Der Zahlungsabwickler Network International ist vor allem im Mittleren Osten und in Afrika aktiv. Beim Börsengang gab es keine Kapitalerhöhung, vielmehr haben Altaktionäre sich von Papieren getrennt. Die bisherigen Großaktionäre Emirates NBD, Warburg Pincus und General Atlantic veräußern beim IPO 200 Millionen Aktien zu je 435 Pence. Weitere fast 50 Millionen Aktien gehen an Mastercard.
Die Preisspanne beim Börsengang lag zwischen 395 Pence und 465 Pence. Die Offerte soll mehrfach überzeichnet gewesen sein. Die Altinvestoren können dank des Börsengangs fast 1,09 Milliarden Pfund aufs Bankkonto holen.
Der neue Großinvestor Mastercard hält künftig knapp 10 Prozent an der Gesellschaft. Der Streubesitz liegt bei etwa 40 Prozent. Auf Emirates NBD sollen 25,5 Prozent der Aktien entfallen, General Atlantic und Warburg Pincus dürften insgesamt 24,5 Prozent der Aktien halten.
Für die Zeichner der Aktien ist die Erstnotiz ebenfalls ein Erfolg, der Zeichnungsgewinn beläuft sich auf fast 25 Prozent. Die Aktie von Network International notiert am Nachmittag in London bei 539,70 Pence, das bisherige Tageshoch steht bei 549,60 Pence. Die Marktkapitalisierung liegt somit bei rund 2,7 Milliarden Pfund. Zum Vergleich: der Mitbewerber Adyen hat eine Marktkapitalisierung von 20,3 Milliarden Euro, Wirecard kommt auf 13,6 Milliarden Euro.
Unterstützt wurde der Börsengang unter anderem von der Citigroup, JPMorgan Chase und Morgan Stanley. Involviert waren auch Barclays und Goldman Sachs.
Noch im Jahresverlauf dürfte ein weiterer Wirecard-Konkurrent an die Börse kommen. Nexi plant ein IPO in Mailand (Italien).
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