Infineon Aktie: Ein kleiner Schock und Verkaufssignale
Mit einem Kursverlust von mehr als 5 Prozent gehört die Infineon Aktie heute zu den großen Verlierern am Frankfurter Aktienmarkt - und im Tagesverlauf sah es noch schlimmer aus als auf XETRA-Schlusskursbasis: Während das Tagestief bei 17,14 Euro notiert wurde, liegt die XETRA-Schlussnotierung bei 17,78 Euro. Trotz des deutlichen Verlustabbaus im Handelsverlauf am Mittwoch bleibt ein wichtiges charttechnisches Verkaufssignal an einer Unterstützungszone mit dem Kernbereich bei 18,71/18,86 Euro deutlich intakt. Dagegen hat sich der zwischenzeitliche Break unter die Unterstützungen zwischen 17,45 Euro und 17,77 Euro auf Schlusskursbasis nicht bestätigt.
Auslöser für die deutlichen Verluste bei der DAX-notierten Aktie des Chipherstellers ist eine Gewinnwarnung von Infineon für das laufende Jahr. „Für den Umsatz wird nunmehr ein Wert von 8,0 Milliarden Euro, plus oder minus 2 Prozent erwartet, nach 7,6 Milliarden Euro im Vorjahr”, so Infineon. Zugleich senken die Süddeutschen ihre Prognose für die Segmentergebnismarge des laufenden Geschäftsjahres 2018/2019 von 17,5 Prozent auf 16,0 Prozent.
Chinesische Konjunkturschwäche hinterlässt bei Infineon Spuren
Die Gewinnwarnung begründet die Gesellschaft mit weiter fortbestehenden Unsicherheiten bei der Entwicklung der Weltwirtschaft sowie einer schwächeren Nachfragedynamik in den Endmärkten. Eine entscheidende Rolle spielt dabei der chinesische Markt, in den sich eine Wirtschaftsschwäche immer deutlicher abzeichnet - unter anderem in der für Infineon wichtigen Automobilbranche. „Insbesondere hat sich der Rückgang des Fahrzeugabsatzes in China im Februar beschleunigt, resultierend in erhöhten Händlerbeständen. Ebenso sind Bestände im Distributionskanal, vor allem im Segment Power Management & Multimarket in China, hochgegangen”, so das Unternehmen am Mittwoch.
Für das zu Ende gehende zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2018/2019 bestätigt Infineon zwar die Prognose, man rechnet allerdings mit einer schwächer als erwarteten Entwicklung in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres. Bei den Investitionen weicht die Gesellschaft nicht von den Planungen ab, es sollen weiter 1,5 Milliarden Euro für Investitionen ausgegeben werden. „Dies beruht in hohem Maße auf Geschäftsfeldern, in denen die aktuellen Fertigungskapazitäten zur Befriedigung der Nachfrage weiterhin nicht ausreichen, wie der Elektromobilität”, so Infineon.