Leoni schockt die Börse - Dividende wird gestrichen
Wieder einmal schockiert Leoni mit Zahlen zum Geschäftsverlauf die Börse. Aktuell verliert der Aktienkurs fast ein Viertel an Wert im Vergleich zum Vortag und notiert bei 22,93 Euro, das Tagestief wurde am Vormittag bisher bei 22,23 Euro notiert. Schwache Zahlen für 2018, ein schlapper Ausblick und als negative Überraschung oben drauf eine Dividendenstreichung für das Jahr 2018 sorgen für reichlich Druck auf den Aktienkurs, der in den Monaten zuvor ohnehin schon tief gefallen war. Anfang 2018 wurden noch mehr als 66 Euro für eine Leoni Aktie bezahlt.
Vorläufigen Zahlen zufolge schließen die Nürnberger das vergangene Jahr mit einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro ab nach 4,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Der operative Gewinn dagegen ist von 227 Millionen Euro auf 144 Millionen Euro eingebrochen und liegt damit schlechter als mit 196 Millionen Euro vom Unternehmen prognostiziert. Beim Free Cashflow meldet Leoni ein Minus von 147 Millionen Euro für das vergangene Jahr, 2017 lag man noch mit 11 Millionen Euro im Plus.
Ziele für 2020 werden „einkassiert”
Aktionäre werden für 2018 keine Dividende erhalten. „Unter Berücksichtigung der Cashflow-Situation und der Verschuldungsquote beabsichtigen der Vorstand und Aufsichtsrat eine Abweichung von der bisherigen Dividendenpolitik”, so Leoni zur Begründung der Divdendenstreichung.
Für das laufende Jahr peilt Leoni einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro an. Während der Free Cashflow auf dem Niveau des vergangenen Jahres liegen soll, rechnen die Franken mit weiter fallenden operativen Gewinnen. Vor Zinsen und Steuern sollen auf bereinigter Basis 100 Millionen Euro bis 130 Millionen Euro Gewinn erzielt werden. Man verzeichne höhere Belastungen im Wesentlichen aus dem Projektanlauf in Mexiko, so der Kabelhersteller. Zugleich kassiert man die bisherigen Ziele ein: „Ausgehend von diesen Erwartungen für 2019 wird das Unternehmen seine bisherigen Mittelfrist-Ziele für 2020 nicht erreichen”, so Leoni.